Wurmerkrankungen bei der Katze

Viele Wurmerkrankungen bei der Katze sind schon mit bloßem Auge erkennbar. Der Tierarzt kann zudem unter dem Mikroskop unterscheiden um welche Wurmeier es sich handelt.

Bei einem Wurmbefall nutzen die Würmer den Katzenkörper als Wirt. Eine Katze kann sich mit diversesten Würmern infizieren, in unseren Breiten hauptsächlich mit Spulwürmern, Hakenwürmern oder Bandwürmern. Die unterschiedlichen Wurmgattungen, und darunter wieder die diversen Wurmarten, sind für Katzen, aber auch für den Menschen, mehr oder weniger gefährlich.

Während sich einige Würmer nur durch Magen-Darm-Beschwerden bemerkbar machen, gibt es andere Würmer die sogar die inneren Organe, wie Lunge oder Leber, massiv schädigen können.

Abhängig von Alter, Haltung und Ernährung, ist das Ansteckungsrisiko einer Katze unterschiedlich hoch. Daher sollten manche Katzen häufiger, andere wieder seltener entwurmt werden.

Mit Spulwürmern zum Beispiel kann sich die Katze bereits über die Muttermilch infizieren. Erwachsene Katzen stecken sich meist dann an, wenn sie mit anderen Tieren oder deren Kot in Berührung kommen bzw. wenn sie infizierte Beutetiere wie Vögel oder Mäuse fressen. Eine Katze, die einen Wurmbefall mit Spulwürmern hat, scheidet die Wurmeier mit dem Kot aus.

Aus diesen ausgeschiedenen Wurmeiern werden innerhalb weniger Tage infektiöse Eier. Die fertigen Spulwurmeier sind äußerst widerstandsfähig und können über Monate, oft sogar Jahre ansteckend sein. Unabhängig von sichtbaren Spuren im Katzenkot, können die Eier dann durch Tiere und Menschen über Erde und Wasser, beinahe überall hin weiterverbreitet werden.

Bei welchen Katzen ist eine Ansteckung möglich?

Grundsätzlich ist eine Ansteckung mit Würmern bei allen Katzen möglich. Wurmerkrankungen bei der Katze beschränken sich aber nicht nur auf freilaufende Katzen.

Die Tierärztliche Hochschule in Hannover hat bei einer Untersuchung nachgewiesen, dass 20% all jener Katzen, bei denen ein zweifelsfrei ein Befall mit Spulwürmern nachgewiesen wurde, laut Besitzerangaben, reine Wohnungskatzen sind. Dies ist ein Hinweis darauf, dass infektiöse Wurmeier auch von den Katzenbesitzern in die Wohnung getragen werden können, zum Beispiel über die Schuhe etc.

Mit Bandwürmern können sich Katzen unter Anderem dadurch anstecken, indem sie mit entsprechenden Entwicklungsstadien infizierte Beutetiere wie Mäuse oder Vögel fressen. Bestimmte Bandwürmer etwa können aber auch durch einen Flohbefall übertragen werden.

Durch die verschiedenen Möglichkeiten einer Ansteckung, ist das Risiko für eine Wurmerkrankung bei Katzen, abhängig von deren Alter, Haltung und Ernährung, unterschiedlich hoch. Katzen, die freien Auslauf haben oder solche, die in Zuchten oder Tierheimen leben, weisen ein stark erhöhtes Risiko auf als Katzen die ausschließlich im Haus oder in der Wohnung gehalten werden.

Ursachen für Wurmerkrankungen bei der Katze

Wie oben bereits erwähnt, können die Ursachen für Wurmerkrankungen bei der Katze sehr unterschiedlich sein. Die Katzen können die Würmer bzw. deren Eier aufnehmen indem sie infizierte Beutetiere fressen, oder Kontakt mit dem Kot infizierter Katzen haben.

Danach leben die Würmer wie zum Beispiel Spulwürmer, Hakenwürmer oder die Bandwürmer als Parasit im Katzenkörper.

Diese Wurmarten kommen bei Katzen hauptsächlich vor:

Je nach Art der Würmer können die unterschiedlichen Entwicklungsstadien die diese durchlaufen, entweder im Körper der Katze, aber auch außerhalb des Katzenkörpers ablaufen.

Die häufigsten Wurmarten

Katzenspulwürmer (Toxocara cati)

Die über das Maul aufgenommenen Eier von Spulwürmern schlüpfen im Darm der Katze und werden dort zu Larven. Die adulten Würmer siedeln sich dann im Dünndarm der Katze an.

Dort legen sie dann auch ihre Eier, welche mit dem Kot dann wieder ausgeschieden werden. Bei den Spulwürmern findet die Entwicklung zur infektiösen Larve in den Eiern statt.

Diese Entwicklung dauert in der Regel einige Wochen. Katzen können sich mit Spulwürmern durch die Aufnahme infektiöser Larven in der Außenwelt infizieren.

Sind die Eier im Dünndarm angekommen, schlüpfen dort die Larven. Die Larven durchdringen die Darmwand und wandern über das Blutgefäßsystem von der Leber in die Lunge.

In der Lunge dringen sie in die luftführenden Bereiche ein und werden über die Bronchien und die Luftröhre hochgehustet und wieder verschluckt, um sich danach wieder im Dünndarm zu adulten Stadien zu entwickeln.

Verbreitung

Der Spulwurm (Toxocara cati) tritt weltweit bei Katzen auf. Die Häufigkeit der Eiausscheidung ist bei Katzenwelpen am höchsten, aber auch in erwachsenen Katzen können sich patente Infektionen entwickeln.

Bekämpfung

Katzen sollten kein rohes, unzureichend erhitztes oder nicht tiefgefrorenes Fleisch fressen und davon abgehalten werden Beutetiere, insbesondere Mäuse, zu verzehren. Katzenkot sollte eingesammelt und sachgerecht entsorgt werden. Ein geeignetes Anthelminthikum sollte in entsprechenden, nach einer Risikoabschätzung, festgelegten Abständen verabreicht werden.

Hakenwürmer

Hakenwürmer sind ca. 0,5-1,5 cm große Nematoden des Dünndarms und können Erkrankungen bei Hunden und Katzen auslösen. Einige Arten sind Zoonoseerreger.

Die geläufige Bezeichnung „Hakenwürmer“ leitet sich von ihrem hakenförmig gebogenen Vorderende ab. Um sich zu ernähren, heften sich alle Spezies mit ihrer großen Mundöffnung an die Darmschleimhaut und verletzen dabei deren Oberfläche. Betroffen sind häufig Hunde, die als Gruppe in Zwingern oder Ausläufen gehalten werden.

Hakenwürmer verbleiben im Darm, ernähren sich dort vom Blut der Katze und legen Eier ab. Die Katze scheidet die Eier aus, aus denen außerhalb ihres Körpers Larven schlüpfen. Die Katze nimmt diese entweder beim Fressen auf oder aber die Larven bohren sich durch die Haut der Katze in ihren Körper. Dort verbreiten sie sich und wandern letztendlich wieder in den Darm, um sich dort von Blut zu ernähren.

Verbreitung

Es gibt drei Spezies in Europa: Uncinaria stenocephala parasitiert bei Hunden und selten bei Katzen, Ancylostoma tubaeforme nur bei Katzen. Beide genannten Hakenwurmarten kommen in allen europäischen Regionen vor. Ancylostoma caninumist nur bei Hunden und fast ausschließlich in den wärmeren Regionen Südeuropas zu finden.

Bekämpfung

Mit Hakenwürmern infizierte Hunde und Katzen sind mit einem wirksamen Anthelminthikum zu behandeln. Dabei ist auf eine ausreichende Wirkung auf die festgestellte Hakenwurmart zu achten, da deutliche Wirksamkeitsunterschiede für die verschiedenen Wirkstoffe bestehen können. Wenn Jungtiere eine Infektion aufweisen, kann zusätzlich zur anthelminthischen Behandlung eine unterstützende Therapie erforderlich sein.

Bei Hunden und Katzen in Gruppenhaltung, beispielsweise in Zwingern und Ausläufen mit Naturboden, ist eine regelmäßige tierärztliche Beobachtung notwendig. Nach der Exposition entwickelt sich eine Immunität, die jedoch nicht vollständig ist. Aus diesem Grund sollten Tiere, die einem hohen Infektionsdruck ausgesetzt sind (z.B. Welpen und Jungtiere in Zuchten), regelmäßig entwurmt werden. Die Tiere sollten, wenn möglich, aus einer kontaminierten Umgebung entfernt werden, während diese dekontaminiert wird.

Bandwürmer

Mit Bandwürmern stecken sich Katzen an, indem sie wilde Beutetiere (z. B. Mäuse, Vögel) fressen, die entsprechende Entwicklungsstadien der Bandwürmer in sich tragen.

Bandwürmer benötigen für ihre Entwicklung vom Ei bis zum Wurm einen Zwischenwirt (z.B. Mäuse, Flöhe oder Vögel). Ein Bandwurm besteht aus einem Kopf und mehreren Gliedern, die tausende Eier enthalten.

Im Darm der Katze stößt der Bandwurm seine Glieder ab, diese gelangen nach draußen und werden vom Zwischenwirt aufgenommen. In diesem Zwischenwirt schlüpfen dann die Larven. Frisst die Katze eine infizierte Maus, einen infizierten Vogel oder wird sie von einem infizierten Floh gebissen, gelangen die Larven wieder in die Katze, wo sie zu geschlechtsreifen Bandwürmern heranreifen.

Da es mehrere verschiedene Bandwürmer gibt, empfehle ich für genauere Informationen sich den Modul-Leitfaden der ESCCAP zur Bekämpfung von Würmern bei Hunden und Katzen herunterzuladen. Hier geht´s zum Leitfaden!(klick!)

Gurkenkernbandwurm-(Dipylidium-caninum)

Wie weiß ich, dass meine Katze Würmer hat?

Ob deine Katze Würmer hat oder nicht, ist für dich als Tierhalter nicht unbedingt leicht zu erkennen. Denn wie so oft bei anderen Erkrankungen, zeigen erwachsene, ansonsten gesunde Katzen keine offensichtlichen Symptome.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch: Selbst eine Katze, die keine Symptome oder Beschwerden zeigt, kann für den Menschen und andere Artgenossen ansteckend sein.

Das macht es folglich noch wichtiger, durch entsprechende Maßnahmen die Katze und damit auch ihre Umgebung vor einer Ansteckung mit Würmern zu schützen.

Symptome einer Wurmerkrankungen bei der Katze?

Die Symptome von Wurmerkrankungen bei der Katze sind je nach Wurm verschieden. Bei Katzen mit einer Spulwurm-Infektion treten manchmal Durchfall und Erbrechen auf. Häufig finden sich Würmer, die wie Spaghetti aussehen, im Erbrochenen und im Kot der Katze. Weitere mögliche Symptome bei Spulwürmern sind Blähungen. Katzenwelpen, die von Wurmerkrankungen betroffen sich, nehmen nicht weiter zu.

Auch bei einer Hakenwurm-Infektion kommt es zu Durchfall bei der Katze. Da sich Hakenwürmer im Darm der Katze von Blut ernähren, ist der Kot der infizierten Katze oftmals mit Blut durchsetzt. Bei einem ausgedehnten Wurmbefall kann es zu einer Blutarmut (Anämie) bei der Katze kommen.

Durchfall und Erbrechen gehören auch zu den möglichen Symptomen einer Bandwurm-Infektion der Katze. Zusätzlich fällt bei Katzen mit Bandwürmern häufig das Fell am Rücken aus. Weitere Symptome von Wurmerkrankungen bei der Katze sind, ein sogenannter Nickhaut-Vorfall (Vorfall des dritten Augenlids) und Abmagerung der Katze.

Typische Symptome eines wurmbefalls

Bei noch jungen oder immungeschwächten Katzen kann sich ein Wurmbefall um einiges gravierender auswirken als bei ansonsten gesunden, erwachsenen Katzen. Es genügt hier oft schon eine geringe Anzahl an Würmern, und die Nährstoffversorgung wird verschlechtert und beeinträchtigt das Wachstum. Im schlimmsten Fall sind Würmer für Katzenwelpen tödlich.

Wie werden Wurmerkrankungen bei der Katze diagnostiziert?

Von den im Magen-Darmtrakt der Katzen lebenden Würmern werden Wurmeier oder bei Bandwürmern auch Wurmglieder in den Kot abgegeben und mit diesem ausgeschieden. Im Labor kann man diese Stadien nachweisen und so auf eine Wurminfektion schließen. Allerdings bedeutet ein negativer Kotprobenuntersuchungsbefund nicht unbedingt, dass die Katze nicht infiziert ist.

Kotproben von drei Tagen

Oft kommt es beispielsweise vor, dass die Wurmstadien nur unregelmäßig abgegeben werden (daher sollten Kotproben an mehreren aufeinander folgenden Tagen gesammelt werden). Außerdem kann es sein, dass die im Darm vorhanden Würmer noch nicht vollständig entwickelt sind und daher noch keine Entwicklungsstadien abgeben.

Zudem sind die Wurmstadien bei bestimmten Würmern (bes. Bandwürmer) im Kot nicht gut verteilt, so dass es häufig zu falsch negativen Befunden kommt. Seit kurzem gibt es die Möglichkeit für den Nachweis von z.B. Spulwürmern einen Nachweis von Wurmantigenen im Kot durchzuführen. Diese Methode weist eine höhere Nachweissicherheit als der Wurmeinachweis auf.

In vielen Fällen stellt der Tierarzt die Diagnose Wurmerkrankung mittels einer Kotuntersuchung bei der Katze. Die meisten Würmer sind mit bloßem Auge erkennbar, und unter dem Mikroskop kann der Tierarzt die Wurmeier unterscheiden.

Spulwürmer sind relativ groß, lang und dünn – sie ähneln Spaghetti. Hakenwürmer sind deutlich kleiner und kürzer, ein Ende ist gekrümmt. Bandwürmer bestehen aus vielen Gliedern, welche in der Regel einzeln am After der Katze oder im Kot sichtbar werden (sie sind klein, weiß und flach).

In einigen Fällen finden sich die Würmer zusätzlich im Erbrochenen der Katze.

Die Behandlung von Wurmerkrankungen bei der Katze?

Tierärzte verschreiben bei Wurmerkrankungen bei der Katze in der Regel Präparate, die gegen mehrere Würmer sowie gegen einige Zwischenwirte wirken. Manche Wirkstoffe wirken zum Beispiel sowohl gegen Spulwürmer und Hakenwürmer, als auch gegen Milben und Flöhe bei der Katze. Generell sind die meisten Präparate gegen Spulwürmer auch gegen Hakenwürmer wirksam und umgekehrt, einige helfen auch gegen Bandwürmer.

Auch gibt es Mittel, die sich gezielt gegen einen Bandwurm-Befall der Katze richten. Diese Wirkstoffe töten auch den für Menschen gefährlichen Fuchsbandwurm ab. Medikamente gegen Wurmerkrankungen bei der Katze sind in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich.

Neben Tabletten oder Injektionen gibt es Pasten oder sogenannte Spot-On-Präparate, die auf den Nacken der Katze aufgetragen werden.

Wie ist die Prognose für Katzen mit Wurmerkrankungen?

In der Regel töten gängige Präparate gegen Würmer diese ab und die Katze erholt sich vollständig. Bleibt eine Wurmerkrankung bei der Katze jedoch unbehandelt, kann sie zum Teil schwere Schäden an inneren Organen (z.B. Leber und Lunge), eine Mangelernährung sowie Folgeerkrankungen durch ein geschwächtes Immunsystem nach sich ziehen. An diesen Folgen kann die Katze letztlich versterben.

Kann man Wurmerkrankungen bei der Katze vorbeugen?

Mit regelmäßigen Wurmkuren lassen sich einer Wurmerkrankungen bei der Katze sehr gut vorbeugen. Katzenwelpen können bereits im Alter von zwei Wochen entwurmt werden.

Wann muss eine Katze mit einer Wurmerkrankung zum Tierarzt?

Ungeklärter Durchfall und anhaltendes Erbrechen der Katze sind mögliche Anzeichen für eine Wurmerkrankung. Treten diese Symptome auf und/oder lassen sich im Kot oder Erbrochenen der Katze Würmer identifizieren, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, da eine Wurmerkrankung bei Katzen unbehandelt zum Tode führen kann.

Außerdem können verschiedene Würmer bei der Katze auch auf den Menschen übertragen werden. Dabei verläuft eine – allerdings selten vorkommende – Fuchsbandwurm-Infektion beim Menschen fast immer tödlich.

Lesetipp!

Wenn du mehr über das Thema entwurmen erfahren möchtest, empfehle ich dir unseren Artikel “Entwurmung der Katze” zu lesen.

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