Inhaltsverzeichnis
Die Katze impfen lassen - viele Meinungen - wenig wissen?
Eine Sache möchte ich gleich vorweg klären:
Warum soll ich überhaupt die Katze impfen?
Die Impfung ist die einfachste und sicherste Methode die Katze vor, zum Teil tödlichen, Infektionskrankheiten zu schützen.
Durch eine Impfung wird das Immunsystem der Katze so präpariert, dass es bei einem Angriff durch einen Krankheitserreger dieser sich im Katzenkörper erst gar nicht ausbreiten kann bzw. die Krankheit nur in einer abgeschwächten Form ausbricht.
Der Medizin im 20. Jahrhundert ist es mit den Impfungen gelungen, viele lebensbedrohende Infektionskrankheiten sowohl beim Menschen als auch bei den Tieren weltweit zu kontrollieren (Tollwut, Pocken, Kinderlähmung). Das ist allerdings nur dann möglich, wenn die korrekte Durchimpfungsrate 70% der Gesamtpopulation beträgt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass all jene die nicht geimpft sind, ihren Schutz nur deshalb haben, weil eine breite Masse korrekt geimpft ist.
Durch die hohe Impfrate der Gesamtpopulation wird die Zirkulation des Krankheitserregers in der Population eingeschränkt. Sinkt allerdings die Impfrate, kann sich der Krankheitserreger wieder ausbreiten und es kann auch wieder zu Todesfällen kommen.
Was bedeutet das für die Veterinärmedizin?
In der Tiermedizin bedeutet das:
Um einen wirklich sicheren Impfschutz in einem Land aufzubauen und aufrecht zu erhalten, müssen mindestens 70% der gesamten Katzen-, und Hundepopulation korrekt durchgeimpft sein!
“Meine Katze ist noch nie geimpft worden und war trotzden noch nie krank.” zählt nach dieser Erkenntnis also nicht. Tierbesitzer die so argumentieren, ruhen sich darauf aus, dass verantwortungsvolle Tierhalter eben die Veratntwortung aber auch die Kosten dafür tragen, dass sie ihre Tiere korrekt impfen lassen.
Am Beispiel unserer europäischen Nachbarländer, wo das Impfen von Tieren nicht der Regelfall ist, sehen wir, dass dort oft sogar die Tollwut noch ein Problem darstellt. Von der Staupe oder Parvovirose, der Leptospirose, Katzenschnupfen oder Katzenseuche erst gar nicht zu reden.
Die Impfmüdigkeit, oder ist die Katze impfen wirklich nötig?
Lässt die Durchimpfungsrate nach oder wird weniger geimpft, so spricht man von Impfmüdigkeit.
Diese tritt dann sehr leicht auf, wenn ein Krankheitserreger und die Gefahr die von diesem ausgeht in Vergessenheit geraten ist. Wenn es durch jahrelange gute Impfraten keine Epidemien mit vielen Todesfällen gab, haben die Tierbesitzer den Schrecken, der in vielen Krankheitserregern steckt, schon vergessen.
Die Erreger sind jedoch trotzdem noch immer da und auch aktiv. Wird einem Krankheitserreger wieder etwas Raum geboten, kanner sich schnell wieder in seiner vollen Wirkung ausbreiten und eine Krankheit die längst unter Kontrolle war, als Resultat von Impfmüdigkeit wieder zu einer Epedemie anwachsen lassen.
Wie verheerend ein Erreger ist, wenn eine Population ungeschützt ist, zeigt am besten die aktuelle Corona Pandemie. Hoffen wir, dass es schnell gelingt, einen geeigneten Impfstoff gegen diesen Erreger zu finden und damit tausenden Menschen das Leben zu retten!
Das Robert Koch Institut teilt auch heute noch die Einschätzung, dass die Impfung zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen gehören, die in der Medizin zur Verfügung stehen.
Unerwünschte Reaktionen und Nebenwirkungen
Natürlich kann es selbst bei den modernsten Impfstoffen auch zu nicht gwünschten Reaktionen oder Nebenwirkungen kommen. Das sollte jedoch durch einen gründlichen Gesundheitscheck, der vor jeder Impfung unbedingt gemacht werden sollte, so weit wie möglich eingeschränkt werden. Die Katze impfen zu lassen ohne diese ausführliche Untersuchung oder gar die Katze auf einer Massenveranstaltung impfen zu lassen ist daher grundsätzlich abzulehnen.
Man sollte generell nur dann die Katze impfen lassen, wenn diese absolut gesund ist, denn nur dann ist der komplette Schutz und die Sicherheit der Impfung auch gewährleistet. Dein Tierarzt sollte, in der Regel mit dir gemeinsam, den Nutzen und das Risiko einer Impfung immer abwägen.
Der Tierarzt deines Vertrauens sollte deine Katze in der Regel gut kennen und wissen ob diese auf irgendetwas empfindlich reagiert wen du deine Katze impfen lässt. So kann dein Tierarzt schon mal die kleinen, unangenehmen Nebenwirkungen, wie eine Schwellung an der Impfstelle oder mögliches Unwohlsein am Tag der Impfung, ziemlich einfach vermeiden – zum Beispiel mit der Gabe eines Mittels gegen Übelkeit oder Schmerzen.
Im Allgemeinen ist aber der Nutzen von Impfungen deutlich größer, als die möglicherweise auftretenden Nebenwirkungen.
Wenn es, in einzelnen Fällen, tatsächlich doch zu nicht gewünschten Reaktionen oder Nebenwirkungen kommt, sollten diese aber vom Tierarzt korrekt und vorschriftsmäßig dokumentiert und den zuständigen Stellen gemeldet werden. Werden diese Nebenwirkungen bestätigt, wird der Impfstoff möglicherweise auch aus dem Verkehr gezogen.
Auch in der Veterinärmedizin sollte das Bestreben sein, möglichst keine Impflücken entstehen zu lassen. Die Gesundheit deiner Katze ist auch abhängig von einer konsequenten Einhaltung bewährter und, vor allem, geprüfter Impfprogramme.
Die Empfehlungen wie man seine Katze impfen sollte entsprechen immer den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. So wurde zum Beispiel ein neuer, wirksamerer Imfstoff für Leptospirose entwickelt und nach der Eindämmung der Tollwut in Europa (welche nur dank der konsequenten Durchimpfung aller Tiere – auch der Füchse – erreicht werden konnte) der Abstand für die Wiederholungsimpfung auf drei Jahre verlängert.
Es sollte grundsätzlich stets zum Wohl der Tiere – und zwar aller Tiere – gehandelt werden!
Impfung so wenig wie möglich, doch so oft wie nötig!
Impfungen für die Katze
Da es in der Natur der Katze liegt als Einzelgänger herumzustreifen und sie dadurch seltener Kontakt zu Artgenossen hat, konnten übertragbare Krankheiten nicht soschnell verbreitet werden wie unter anderen Tieren. Das hat aber, vom entwicklungsgeschichtlichen Standpunkt gesehen, zur Folge, dass sich das Immunsystem der Katze nicht so gut ausgebildet hat wie das anderer Tiere. Die Katze ist deshalb besonders empfindlich für ansteckende Krankheiten!
Wenn du deine Katze impfen lässt, bekommt sie durch diese Injektion abgetötete oder abgeschwächte Keime gespritzt, auf welche das Immunsystem der Katze reagiert. Da die Immunreaktionen auf die diversen Keime jedoch nicht alle gleich sind, ergeben sich daher unterschiedliche Impfschemata.
Grundsätzlich gilt aber, dass, wenn du deine Katze gegen mehrere Krankheiten an einem Tag impfen lässt, das den Körper der Katze überfordern kann. Das hat dann zur Folge, dass der Schutz gegen jede einzelne Krankheit nicht so intensiv aufgebaut wird. Ein noch größeres Übel ist jedoch, dass es so häufiger zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann.
Dein Tierarzt sollte daher ein auf deine Katze zugeschnittenes Impfschema erstellen und mit dir die nötigen Wiederholungsimpfungen sowie deren Abstände besprechen. Im Allgemeinen sollte sich aber an aktuellsten Impfempfehlungen der führenden, auf Katzen spezialisierten Organisationen für Tierärzte (AAFP – American Association of Feline Practioners ABCD Advisory Board on Cat Disease und ISFM – European Society of Feline Medicin) orientiert werden.
Die wichtigsten Infektionskrankheiten der Katze
Hier findest du einige Informationen zu ansteckenden Katzenkrankheiten, gegen die eine Schutzimpfung zur Zeit möglich ist.
Katzenschnupfen
Wir kennen es ja von uns: Abgeschlagenheit, triefende Nase, Fieber, tränende Augen und Niesen – ein einfacher Schnupfen. An und für sich, nichts Besorgniserregendes und meisten nach ein paar Tagen wieder weg.
Bei Katzen ist das jedoch eine andere Geschichte. Wird ein Katzenschnupfen nicht rechtzeitig behandelt, kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Verkrustete Augen
- Mundgeschwüren
- Schluckbeschwerden
- Fressunlust
Als weitere, potenziell tödliche, Folge kann auch eine Lungenentzündung auftreten.
Vom Katenschnupfen sind hauptsächlich Katzenkinder, ältere Katzen sowie allgemein Katzen mit einem schwachen Immunsystem bedroht.
Erreger von Katzenschnupfen
Leider gibt es viele Erreger die Katzenschnupfen auslösen können. Meistens handelt es sich aber um feline Herpesviren oder Caliziviren. Es kann jedoch auch vorkommen, dass manchmal Bakterien, wie zum Beispiel Bordetellen oder Chlamydien für eine Erkrankung an Katzenschnupfen verantwortlich sind.
Häufig ist es jedoch so, dass gleich mehrere Erreger zugleich auftreten welche sich gegenseitig begünstigen.
Mehrere Erreger sind aber auch verantwortlich für unterschiedliche Symptome. Herpesviren verursachen in der Regel schwere Augenentzündungen, während Caliciviren für Geschwüre im Maul- und Zungenbereich verantwortlich sind. Diese Geschwüre sich aber auch im gesamten Katzenkörper systematisch ausbreiten und Gelenksentzündungen hervorrufen.
Wie kann sich eine Katze mit Katzenschnupfen anstecken?
Die Ansteckung mit Katzenschnupfen erfolgt hauptsächlich, wie auch bei uns Menschen, durch Schmier- und Tröpfcheninfektion. Katzen die husten und niesen, sind wahre Viren- und Bakterienschleudern. Kommt eine andere Katze mit Speichel oder dem Sekret aus den Augen oder der Nase in Kontakt, ist die Infektion schon fast vorprogrammiert.
Dazu muss es nicht einmal zu einen direkten Kontakt zwischen den Tieren kommen. Die Ansteckung kann beispielsweise auch über einen gemeinsamen Futternapf erfolgen.
Freigängerkatzen sind in der Regel mehr gefährdet an Katzenschnupfen zu erkranken als Wohnungskatzen. Aber auch Wohnungskatzen können unter Umständen an Katzenschnupfen erkranken. Nämlich dann, wenn die Erreger vom Besitzer an Schuhen oder auch der Kleidung in die Wohnung getragen werden.
Ist Katzenschnupfen auch auf den Menschen übertragbar?
Die Übertragung von bestimmten Erregern, wie zum Beispiel Bordetella bronchiseptica, ist zwar sehr selten, aber nicht ausgeschlossen. Betroffen von einer derartigen Übertragung sind aber hauptsächlich Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder Kinder, die in sehr engem Kontakt zu infizierten Katzen leben.
Diagnose und Behandlung von Katzenschnupfen
Zeigt deine Katze eindeutige Symptome wie Niesen, Nasenausfluss oder tränende Augen, kann der Tierarzt den Katzenschnupfen schnell und einfach diagnostizieren. Leidet deine Katze unter tränenden Augen bzw. eitrigen Augen- oder Nasenausflüssen, wird der Tierarzt mit einem Breitband-Antibiotikum behandeln.
Es kann in einigen Fällen aber auch sinnvoll sein einen Abstrich von den Schleimhäuten nehmen und eine Bakterienkultur anzulegen damit das Antibiotikum individuell angepasst werden kann. Es ist jedoch wichtig, dass, auch wenn eine schnelle Besserung der Symptome eintritt, das Antibiotikum, genau nach Anweisung des Tierarztes, bis zum Ende weitergegeben wird.
Ein Virennachweis kann auch mittels eines kombinierten Abstriches der Bindehäute und der Nasen- und Rachenschleimhäute durch einen PCR-Nachweis erfolgen. Die Therapie des Katzenschnupfens kann aber, da es für die Behandlung viral bedingter Infektionen keine Medikamente gibt, auch etwas langwierig sein und sich über mehrere Tage hinziehen.
Fazit
Wenn der Katzenschnupfen nicht schnell genug behandelt wird, kann das zu erheblichen Folgeschäden, wie zum Beispiel Augenleiden, einem chronischen Katzenschnupfen oder sogar einer Lungenentzündung führen.
Was kann man selbst machen?
Sollte deine Katze an Katzenschnupfen erkrankt sein, solltest du darauf achten, dass sie reichlich trinkt und frisst. Sie wird wahrscheinlich keinen besonders großen Appetit haben, daher ist es sehr wichtig, dass du auf hochwertiges Futter achtest, damit sich deine Fellnase schnell erholt und wieder zu Kräften kommt und ihr Immunsystem gestärkt wird.
Die Katze sollte, so sie ein Freigänger ist, unbedingt im Haus behalten werden um eine Ansteckung anderer Katzen zu vermeiden!
In einem Mehrkatzenhaushalt ist es daher auch sehr wichtig, dass die Katze keinen Kontakt zu den anderen Katzen hat. Das ist zwar nicht immer so einfach, aber so wird das Risiko einer Ansteckung um einiges reduziert. Trotz allem, ist aber eine Ansteckung nicht vollkommen auszuschließen.
Die Katze impfen zu lassen ist der beste Schutz gegen Katzenschnupfen
Die „Ständige Impfkommission Veterinärmedizin“ rät in der Impfempfehlung für Hunde und Katzen, zum frühzeitigen impfen der Katze gegen die Katzenschnupfen Erreger (Calici- und Herpesviren)
Danach würde die Grundimmunisierung gegen den Katzenschnupfen in der achte, der zwölften und der sechzehnten Lebenswoche stattfinden und findet mit einer weiteren Impfung nach einem Jahr den Abschluss. Wiederholungsimpfungen werden im Abstand von zwei bis drei Jahren – abhängig vom verwendeten Impfstoff – empfohlen.
Trotzdem du deine Katze impfen lässt, ist jedoch ein hundertprozentiger Schutz vor einer Erkrankung an Katzenschnupfen nicht gegeben. Solltest du daher merken, dass deine Katze oben beschriebene Symptome zeigt, solltest du schnellstmöglich deinen Tierarzt aufsuchen.
Quellen: StIKo Vet, Wikipedia, Vetmeduni Vienna
Katzenseuche (Panleukopenie)
Die Katzenseuche, welche auch Panleukopenie oder Parvovirose genannt wird, ist ein schwerwiegende, bei jungen und ungeimpften Katzen oftmals tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Für die, noch immer weit verbreitete, Parvovirose gibt es allerdings eine sehr wirksame und gut verträgliche Impfung. Viele Katzenbesitzer verabsäumen oder verweigern es aber die Katze impfen zu lassen.
Der Erreger der Katzenseuche
Bei der Katzenseuche handelt es sich um eine, durch das Feline Panleukopenievirus (FPV), hervorgerufene Virusinfektion der Katze. Katzen können sich aber nicht nur mit dem FPV Virus anstecken, sie können auch mit dem, eigentlich für Hunde spezifischen Caninen Parvovirus CPV2a und CPV 2b, infizieren.
Eine Übertragung der oben genannten Viren auf den Menschen ist nicht möglich und daher ist eine Ansteckung mit diesen Viren nicht möglich.
Das Parvovirus vermehrt sich in den schnell teilenden Zellen des Wirtstieres. Neben den Dünndarmzellen auch in den Zellen des lympathischen Systems wie zum Beispiel der Milz und des Thymus sowie in den Knochenmarkszellen.
Das für die Katzenseuche verantwortliche Parvovirus ist äußerst widerstandsfähig und stabil. Die Viren können nur mit speziellen Desinfektionsmittel deaktiviert bzw. abgetötet werden. Die Katzenseuche Viren können zum Beispiel bei Zimmertemperatur im Katzenkot zumindest 6 Monate überleben und ebenso lange infektiös bleiben. Selbst starke Säuren oder Basen können diesen Viren nicht das geringste anhaben. Die Viren sind in der Lage einen PH-Wert von 3 – 11 zu tolerieren und bei Temperaturen von 70°C mehr als 30 Minuten zu überleben.
Die Übertragung der Katzenseuche
Die Viren werden in großer Menge mit dem Kot von infizierten Katzen ausgeschieden. Die Ansteckung mit der Katzenseuche geschieht durch die Aufnahme von Kot, Spielzeug, kontaminiertes Futter oder Kleidung. Selbst die ungeborenen Katzenwelpen im Mutterleib können von der Mutter das Parvovirus übertragen bekommen.
Jungtiere oder nicht bzw. nicht ausreichend geimpfte Katzen sind hauptsächlich gefährdet sich mit dem Katzenseuche Virus anzustecken.
Neugeborene Katzenwelpen erkranken in der Regel nicht so häufig, da sie durch Antikörper von der Mutter geschützt sind. Allerdings bleiben diese Antikörper nicht lange erhalten und die Jungen Katzen können trotzdem an Parvovirose erkranken wenn sie noch keine eigene Immunität aufgebaut haben.
Die Katzenseuche hat auch keine Vorliebe für bestimmte Katzenrassen. Es können jedoch noch andere Faktoren, wie zum Beispiel ein Wurmbefall , eine FIP-Infektion oder der Aufenthalt in größeren Gruppen (großen Zuchten, Tierheimen, Tierpensionen) eine Erkrankung an Katzenseuche begünstigen!
Der Krankheitsverlauf der Katzenseuche
Nimmt die Katze infizierten Kot auf, dann befällt das Virus erst die Lymphknoten im Rachenraum und die Mandeln bevor es sich von dort aus auf das lymphatische Gewebe des Thymus und des Darms sowie im Anschluss im gesamten Körper ausbreitet. Zumeist kann man das Virus bereits nach 4 Tagen den Darmzellen nachweisen. Schon ab diesem Zeitpunkt wird bereits das Virus ausgeschieden.
Die Inkubationszeit hingegen beträgt im Regelfall 7 – 14 Tage.
Auf Grund dessen ist es also möglich, dass sich andere Tiere schon bei Katzen infizieren können die noch nicht einmal Symptome der Katzenseuche zeigen und daher gar nicht als erkrankte Tiere wahrgenommen werden. Der Zeitraum in dem das Virus ausgeschieden wird beträgt normalerweise selten länger als ca. 14 Tage.
Symptome der Katzenseuche
Eine Erkrankung an Katzenseuche verläuft in der Regel akut, aber mit eventuell unspezifischen Symptomen.
Erkrankte Tiere zeigen häufig Symptome wie Anorexie, Apathie und Fieber, Inappetenz gefolgt von Erbrechen und Durchfall. Wobei sich der Durchfall auch als sehr schwerwiegend darstellen kann.
Im Kot von infizierten Katzen kann unter Umständen verdautes (Meläna) oder auch frisches Blut enthalten sein. In seltenen Fällen kann es bei der Katzenseuche auch zu sehr perakuten (sehr schnell auftretende) Krankheitsverläufen kommen, bei welchen es zu plötzlichen Todesfällen auch ohne vorherigen Durchfall kommen kann.
An Katzenseuche erkrankte Katzen erleiden auf Grund des massiven Durchfalls einen hochgradigen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust. Wird dann von der Katze auch noch die Aufnahme von Futter oder Wasser verweigert, führt das sehr schnell zu einer schweren Dehydrierung führen die bis hin zu einem hypovolämischen Schock* (Schock durch kritische Verminderung des intravasalen Volumens. Ursachen können äußere oder innere Blutungen sein sowie mangelnde Flüssigkeitsaufnahme oder Flüssigkeitsverlust, z. B. durch Erbrechen oder Verbrennungen. Behandelt wird je nach Ursache und Höhe des Blutverlustes mit Volumenersatz oder Bluttransfusion.) gehen kann.
Weiters kommt es, durch die Zerstörung von Vorläuferzellen der roten und weißen Blutkörperchen, welche das Parvovirus verursacht, zu einer Schwächung des Immunsystems. Dem folgt eine Blutarmut (Anämie) und ein Mangel an weißen Blutzellen (Leukopenie). Der durch Blut im Kot verursachte Blutverlust sowie ein erhöhter Verbrauch von Abwehrzellen im Darm, machen die Lage der Katze noch schlimmer.
Die, für die Katzenseuche verantwortlichen, Viren führen dazu, dass die befallenen Zellen im Dünndarm zerstört werden. Darmbakterien und Toxine können, bedingt durch eine zusätzliche Schwächung des Immunsystems, ungehindert in die Blutbahn gelangen und eine Blutvergiftung sowie zu einer Absiedelung von Bakterien in andere Organe (zum Beispiel Leber oder Lunge) führen, was fatale Folgen haben kann.
Wenn bei einer Katze eine Infektion mit dem Parvovirus im Mutterleib oder in der neonatalen Phase stattfindet, dann entwickelt sich bei den Kitten eine Kleinhirnhypoplasie (Unterentwicklung des Kleinhirns). Dir infizierten Tiere zeigen dann nicht fortschreitende neurologische Symptome in unterschiedlicher Ausprägung. Bei den perinatalen Infektionen wurden auch Entzündungen des Herzmuskels (Myokarditis) beschrieben, welche zu akutem oder chronischem Herzversagen führen können.
Die Diagnose von Katzenseuche
Die Diagnose wird anhand der allgemeinen Parameter wie dem Alter des Tieres, dem Impfstatus, der Herkunft, der klinischen Symptome (Durchfall, Erbrechen), der Blutwerte (deutliche Verminderung der weißen Blutkörperchen – Leukopenie) und dem Virusnachweis im Kot der Katze gestellt. Schnelltests, die innerhalb kurzer Zeit ein Ergebnis liefern, können in beinahe allen Tierarztpraxen gemacht werden.
Sollte das Ergebnis einen positiven Nachweis bringen, dann ist dieses ziemlich verlässlich. Leider kommt es aber auch, wenn zum Beispiel innerhalb der letzten 2 Wochen eine Impfung mit Lebendimpfstoffen erfolgt ist, zu falsch-positiven Ergebnissen.
Selbst ein negatives Testergebnis schließt eine Infektion durch das Parvovirus nicht mit 100%iger Sicherheit aus.
Bekannte Fehlerquellen sind:
- Neutralisierende Antikörper im Kot welche die Viren binden
- eine, auch nur vorübergehende Ausscheidung der Viren
Der Impfschutz kann durch einen Antikörpernachweis im Blut oder eine molekularbiologische Nachweismethode (PCR) überprüft werden. Parvoviren können aber auch durch eine elektronenmikroskopische Untersuchung festgestellt werden – die jedoch nicht überall verfügbar ist.
Die Behandlung von Katzenseuche
Wie schon beim Thema Katzenschnupfen geschrieben, ist die Behandlung von Viruserkrankungen grundsätzlich sehr schwierig – das gilt auch für die Katzenseuche. Bei der Behandlung von Katzenseuche hat die Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen und eine strikte Trennung der erkrankten Katze von anderen Tieren höchste Priorität.
Um den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust, welche durch das Erbrechen und den Durchfall Zustandekommen auszugleichen, brauchen infizierte Tiere intravenöse Infusionen. Um die Ausbreitung von Bakterien im Körper zu verhindern, kommt ein Breitspektrum-Antibiotikum zur Anwendung.
Das Erbrechen und die Schmerzen werden symptomatisch, medikamentös behandelt. Auf Grund der Tatsache, dass durch die Schädigung der Darmwand sehr viel Eiweiß verloren geht, müssen, um die Bildung von Ödemen zu verhindern, häufig spezielle Infusionen mit kolloidalen Lösungen verabreicht werden.
Ein weiterer, ganz wichtiger Bestandteil der Behandlung von Katzenseuche ist die möglichst frühe enterale Ernährung. Erkrankte Tiere müssen oft mittels Zwangsernährung oder sogar über eine Sonde ernährt werden, da infizierte Katzen in der Regel nicht selbständig fressen. Zur Standardtherapie bei der Behandlung von Parvovirose gehören aber auch Immunpräparate. Transfusionen von Blutprodukten und Vollblut können dann nötig werden, wenn ein erkranktes Tier viel Blut über den Kot verloren hat und schon eine Anämie (Blutarmut) aufweist.
Schlussendlich werden, wenn die Katze nicht mehr erbricht, Medikamente zur Entwurmung gegeben.
Mögliche Komplikationen
Wie oben bereits beschrieben, ist der mit der geschädigten Darmwand einhergehende Eiweißverlust, welcher dazu führen kann, dass sich Ödeme und / oder Flüssigkeitsergüsse in den Körperhöhlen bilden können, recht problematisch.
Durch den, Eiweißverlust wird aber auch die, dringend notwendige, umfassende Infusionstherapie eingeschränkt, obwohl der Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten eigentlich sehr wichtig ist.
Darminvaginationen, die bei einer Erkrankung an Katzenseuche auch auftreten können, machen im Normalfall einen chirurgischen Eingriff erforderlich.
Die bei der Katzenseuche am meisten gefürchteten Komplikationen sind mit Sicherheit aber die Septikämie (Blutvergiftung oder Sepsis) und die DIC (Disseminierte intravasale Koagulopathie).*
*Das ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem es durch übermäßig stark ablaufende Blutgerinnung im Gefäßsystem zu einem Verbrauch von Gerinnungsfaktoren und somit zu erhöhter Blutungsneigung kommt.
Prognose bei Katzenseuche
Die Prognose bei einer Erkrankung an Katzenseuche ist sehr individuell.
Sie ist, unter Anderem abhängig von:
- Alter der Katze
- der Rasse
- dem Vorliegen von Begleitinfektionen
- dem Immunstatus
- und dem Auftreten von Komplikationen
Die Prognose wird in jedem Fall aber stark von der Therapie beeinflusst, ob und wie die Katze behandelt wird. Von infizierten Katzen die nicht behandelt werden, überleben lediglich 10%, werden erkrankte Katzen intensivmedizinisch (stationär) behandelt, kann eine Überlebensrate von 90% oder mehr erreicht werden.
Die Prophylaxe
Die einzige Möglichkeit eine Katze vor einer Infektion durch das Parvovirus zu schützen, ist die Impfung gegen Katzenseuche.
Das Virus, dass die Krankheit auslöst, kommt praktisch überall vor und ist zudem auch äußerst widerstandsfähig. In den Leitlinien für die Parvovirose-Impfung bei Hunden und Katzen nennt die StIKo Vet (Ständige Impfkommission Veterinärmedizin) eine Core-Komponente. Das bedeutet, eine, gegen die jedes Tier zu jeder Zeit geschützt sein muss.
Die Impfempfehlung der StIKo Vet für Katzenseuche:
- Grundimmunisierung im Alter von 8, 12, und 16 Wochen
- Wiederholungsimpfung im Alter von 15 Monaten
- Auffrischungsimpfung alle 3 Jahre
Die häufigeren Impfungen in den ersten Lebensmonaten sind auf das Vorhandensein maternaler Antikörper zurückzuführen. Diese verhindern eine erfolgreiche Impfung (also Ausbildung einer schützenden Immunität) durch Neutralisierung des Impfvirus. Da die Menge der maternalen Antikörper und somit die Dauer ihres Vorhandenseins i.d.R. unbekannt ist, sind zusätzliche Impfungen nötig. Nach der 16. Lebenswoche sind allerdings keine maternalen Antikörper mehr zu erwarten.
Quellen: StIKo Vet, Wikipedia, Vetmeduni Vienna
Katzenleukämie (FeLV)
Das weltweit verbreitete feline Leukämievirus verursacht die, nur für Katzenartige, infektiöse und nicht heilbare feline Leukämievirus Infektion, welche auch unter dem Synonym „Leukose“ bekannt ist.
Allerdings ist dies Bezeichnung, finde ich, etwas irreführend, da nicht alle infizierten Katzen auch an einem Tumor der weißen Blutkörperchen (Leukämie) erkranken.
Die Verbreitung des Virus ist regional sehr unterschiedlich und durch moderne Testverfahren und Impfungen geht die Zahl an Infektionen gesamt gesehen zwar zurück, aber die Katzenleukämie ist weiterhin eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten für die Katze.
Erreger der Katzenleukämie
Vom Erreger der Katzenleukämie gibt es viele Subtypen.
Die Wichtigsten davon sind: FeLV-A, FeLV-B und FeLV-C
An allen Infektionen mit Katzenleukämie ist jedoch nur der Subtyp-A, welcher in Funktion eines „Helfervirus“ agiert, beteiligt. Dadurch ermöglicht es der Subtyp-A erst, dass sich Subtyp-B und Subtyp-C vermehren können und eine Infektion mit diesen beiden Subtypen möglich ist.
Katzen, die sich mit dem Subtyp-B infizieren neigen dazu mehr Tumore zu bilden, während eine Infektion mit dem Subtyp-C eher zu aregenerativen Anämien (Blutarmut) führen.
Auch das Fibrosarkom (eine besonders gefährliche Tumorart) verursachende feline Sarkomvirus (FeSV) nutzt den Subtyp-A zur Infektion von Zellen.
Die Übertragung von Katzenleukämie
Das Virus kann, da es in der Umgebung nur wenige Sekunden bis Minuten überleben kann, fast nur durch den direkten Kontakt von einem Tier auf das Andere übertragen werden. Das wird Virus wird hauptsächlich mit dem Speichel, jedoch auch mit Kot und Urin ausgeschieden.
Eine Übertragung durch Bisse ist, im Gegensatz zu einer FIV-Infektion, auch möglich, aber allein schon der enge Kontakt, wie Beschnuppern, gegenseitiges Putzen, gemeinsam genutzte Futterplätze oder Katzenklos, reichen für eine Übertragung des FeLV Virus aus.
Häufig erfolgt auch eine Übertragung von einem Muttertier, vor oder nach der Geburt, auf die Welpen. Unklar ist jedoch noch, ob die Katzenleukämie auch von Flöhen übertragen werden kann.
Meist sind, begünstigt dadurch, dass Jungtiere empfänglicher für eine Infektion mit dem Katzenleukämie Virus sind, kontaktfreudige junge Katzen im Freilauf und in Mehrkatzenhaushalten lebende Katzen von einer Infektion betroffen.
Bei älteren Katzen kommt es zu einer Altersresistenz. Das kommt vermutlich daher, dass mit zunehmendem Alter die Rezeptoren an der Oberfläche der Zellen, welche für eine Infektion notwendig sind, mit dem Alter abnehmen.
Der Infektionsverlauf der Katzenleukämie
Wie auch beim Katzenschnupfen, erfolgt die Infektion mit dem FeLV Virus meist über den Nasen-/Rachenraum und vermehrt sich dann im lokalen lymphatischen Gewebe aus.
30 – 50% aller Katzen die sich mit dem Virus infizieren, beginnen daraufhin Antikörper zu produzieren und schaffen es damit das Virus erfolgreich zu bekämpfen bevor es sich noch im Körper ausbreiten kann (Virämie). Bei diesen Katzen kann kein Virus nachgewiesen werden, dagegen aber viele Antikörper. Katzen welchen das gelingt, werden „Regressor Katzen“ genannt.
Bei Katzen die es nicht schaffen Antikörper zu bilden und sich gegen das Virus zu wehren, kommt es hingegen zu einer Virämie. Ab jetzt scheiden infizierte Katzen mit dem Speichel auch Viruspartikel aus und erscheinen bei einem Schnelltest positiv.
3 Wochen nach der Infektion finden sich die Viren dann auch im Knochenmark. Selbst in diesem Stadium der Erkrankung kann man die Infektion noch erfolgreich bekämpfen und erreichen, dass die Virämie nur vorübergehend (transient) ist.
Den Erreger komplett zu eliminieren ist zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich nicht mehr möglich. Vermutlich werden Viren zurückbleiben. Diese können unter Umständen auch noch zu einem späteren Zeitpunkt zu Krankheitssymptomen führen. Diesen Zustand nennt man dann „latente Infektion“. Es sind bei diesen Katzen zwar keine Viren mehr nachweisbar, dafür aber viele Antikörper.
Wenn 16 Wochen nach der Infektion mit dem FeLV-Virus bei einem Test noch immer Viren nachweisbar sind, nennt man das eine „persistierende“ Infektion, welche nicht mehr bekämpft werden kann und üblicherweise lebenslang bestehen bleibt. Ab diesem Zeitpunkt werden Antigentests immer positiv verlaufen.
Eine sogenannte „atypische Form“, bei der nur bestimmte Organe infiziert werden, kann in seltenen Fällen auch vorkommen. Ist das der Fall, können infizierte Katzen bei einem Test positiv sein, muss aber nicht sein.
Im Wesentlichen ist der Verlauf der Krankheit von folgenden Faktoren abhängig:
- dem Alter der Katze
- dem Immunstatus der Katze
- der Virulenz (Aggressivität) des Virus
- der Infektionsmenge
Junge und immunschwache Katzen werden daher eher eine persistierende Virämie entwickeln. Es kommt aber auch vor, dass Katzen trotz einer Infektion jahrelang ohne Krankheitssymptome leben können.
Die Symptome von Katzenleukämie
Eine Infektion der Katze mit dem Katzenleukämie-Virus kann zu vielfältigen Krankheitsbildern führen.
Im Wesentlichen kann man aber zwischen zwei Ausprägungen unterscheiden:
- der Ausprägung, die hauptsächlich zu sekundären Infektionen führt die auf Grund des schwachen Immunsystems auftreten
- und der Bildung von Tumoren
Sollte es zur Bildung von Tumoren kommen, können hier verschiedene Formen von Blutzellen betreffenden Tumoren, wie zum Beispiel Lymphome, Leukämien oder Anämien) oder auch andere Tumorformen vorkommen.
Abhängig vom betroffenen Organsystem kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Blutarmut
- Fieber
- Atemnot
- Erbrechen
- Durchfall
- Lymphknotenschwellungen
- Inappetenz
- Gewichtsverlust
- Tatsächlichen Tumoren (z.B. Lymphosarkom)
Es können auch reduzierte oder gesteigerte Zellzahlen verschiedener Blutzellen, Augen-, Nieren- oder Leberveränderungen und neurologische Symptome auftreten.
Die häufiger als Tumore auftretende sekundäre Infektion kann deshalb entstehen, weil das FeLV-Virus das Immunsystem der Katze befällt und die Funktion von diesem einschränkt. Durch dies Einschränkung ist das Immunsystem des Tieres nicht mehr im Stande sich adäquat gegen Bakterien, Viren, Protozonen und Pilze zu wehren. Das kann in der Folge zu den für sie typischen Infektionen führen.
Sogar harmlose Infektionen die für gesunde Katzen keinerlei Probleme darstellen, können, da FeLV positive Katzen meist nicht wirklich gut auf üblicherweise wirksame Therapien ansprechen, für infizierte Katzen lebensbedrohend werden.
Die möglichen Symptome der Katzenleukämie sind stark abhängig von den jeweiligen Sekundärinfektionen. So kann es zum Beispiel zu Knochenmarksuppressionen, immunmediierten Erkrankungen, die hauptsächlich die Augen, Nieren, Blut und Gelenke betreffen, sowie zu Fortpflanzungsstörungen (Fehlgeburten und lebensschwache Welpen)
Diagnose
Eine Infektion mit dem FeLV-Virus wird üblicherweise mit einem Nachweis aus dem Blut diagnostiziert. Das bedeutet, dass das Virus selbst nachgewiesen wird. Das passiert normalerweise mit einem Schnelltest, der oft in Kombination einem Test zum Nachweis von FIV zur Anwendung kommt.
Ist das Ergebnis eines solchen Tests negativ, kann man zu 98% sicher sein, dass das Ergebnis stimmt. Hat sich eine Katze aber erst frisch infiziert, kann das Virus zumeist erst nach ca. 3 Wochen nachgewiesen werden. Einmalig positive Ergebnisse sollten immer kontrolliert werden.
Ist eine Katze gegen Katzenleukämie geimpft, so hat das keinerlei Auswirkung auf das Testergebnis. Bei Tests aus Speichel oder Tränenflüssigkeit sollte man allerdings vorsichtig sein, die sind oft nicht sehr genau.
Im Falle einer positiven Testung auf das FeLV-Virus kann der Stand der Infektion durch weiterführende Laboruntersuchungen (Immunfluoreszenz, Antikörper) eventuell exakter eingegrenzt werden.
Ist eine Katze positiv auf Katzenleukämie getestet, sollte der Test nach 6 Wochen wiederholt werden. Ist auch dieser Test positiv, ist anzuraten nach 16 Wochen wieder zu testen. Das ist nötig, um herauszufinden, ob das Virus vom Immunsystem bekämpft werden konnte oder ob die Infektion ein Leben lang bestehen bleibt.
Wird eine neue Katze negativ getestet die in den vergangenen Wochen die Möglichkeit hatte sich zu infizieren, ist es ratsam, vor der Vergesellschaftung mit den bereits im Haushalt lebenden Katzen den Test nach ca. 4 – 6 Wochen erneut zu machen. So ist es möglich Infektionen nachzuweisen die erst kürzlich stattgefunden haben und daher das Virus daher noch nicht nachweisbar ist.
Die Behandlung von Katzenleukämie
Bei einer Infektion mint dem FeLV-Virus ist keine Heilung möglich. Ist eine Katze persistierend infiziert, ist sie das lebenslang.
Gegen Katzenleukämie gibt es, im Gegensatz zu FIV (Katzen-Aids), eine Impfung welche sehr gut gegen eine Infektion mit FeLV schützt. Die Impfung schützt aber die Katze nicht so gut, dass man die geimpfte Katze mit FeLV positiven Katzen ohne Risiko zusammen halten kann. Bevor man eine Katze das erste Mal gegen FeLV impfen lässt, sollte durch einen Bluttest abgeklärt werden, ob die Katze nicht schon infiziert ist.
Ein Nachteil der FeLV Impfung ist, dass nachgewiesen wurde, dass die Impfung im Gegensatz zu anderen Medikamenten und Impfungen, etwas öfter zu den sogenannten „Impf-assoziierten Tumoren“ führen kann, welche bei einer Katze durch jede Art von Injektionen entstehen können.
Diese Tumore sind zwar sehr selten (nach ca. 0,3 von 1.000 Impfungen), trotzdem sollte aber bei jeder Katze abgewogen werden ob eine Impfung individuell nötig und sinnvoll ist. Die Impfabstände können mit zunehmendem Alter verlängert werden oder Impfungen werden nicht mehr aufgefrischt.
Bei der Katzenleukämie spielt, wie auch bei FIV, eine frühzeitige und intensive Bekämpfung der sekundär auftretenden Erkrankungen eine große Rolle, auch wenn sich der Erfolg der Behandlung erst verspätet einstellen kann
Weiters spielt auch die Haltung der Katze eine ausschlaggebende Rolle. Ist eine Katze FeLV positiv, sollte sie, zu ihrem eigenen Schutz und zum vor der Ansteckung anderer Katzen, im Haus gehalten werden. Hochwertiges Futter und gute Pflege erhöhen ebenfalls die Lebenserwartung.
Die Verabreichung von Interferon als Unterstützung für das Immunsystem zeigte sich in einigen Studien als wirksam, in anderen wiederum konnte kein Unterschied festgestellt werden. Ebenso ohne positiven Einfluss auf die Erkrankung blieben auch andere immunsteigernde Medikamente.
Medikamente die immunsuppresiv wirken, wie Kortikosteroide, sollten wenn möglich vermieden werden und nur nach gründlicher Evaluation gegeben werden (z.B. bei immunvermittelter Anämie).
Eine Erhöhung der Lebenserwartung kann, bei Anämie oder Chemotherapien bei Tumoren, eventuell auch durch Bluttransfusionen erreicht werden.
Bei der FeLV-Infektion ist, im Gegensatz zu einer Infektion mit FIV, kein Einfluss von Immunstimmulatuion auf das Fortschreiten der Erkrankung bekannt. Das bedeutet, dass eine mit FeLV infizierte Katze durchaus gegen andere Erkrankungen geimpft werden kann. Bekannt ist aber, das FeLV infizierte Katzen schlechter auf Impfungen reagieren und daher oft nicht genügend Impfschutz aufbauen können. Eventuell sollten erkrankte Katzen daher öfter, wenn möglich mit einem inaktivem Impfstoff, geimpft werden.
Die Prognose bei Katzenleukämie
Wie bereits erwähnt, gibt es keine Heilung so bald eine Katze persistierend infiziert ist.
Nach einer Infektion mit FeLV sterben innerhalb von 3 – 5 Jahren ca. 80% der erkrankten Katzen. In Ausnahmefällen gibt es aber auch Katzen, die jahrelang mit der Infektion leben können. Eine Stress- und Erregerarme Umgebung wirken sich dabei günstig auf die Lebenserwartung aus.
Wann solltest du deine Katze beim Tierarzt vorstellen?
Wie bei einer FIV-Erkrankung, ist es bei einer FeLV-Infektion sehr wichtig den Status deiner Katze genau zu kennen. Das ist daher so wichtig, als dass es eine gezieltere Behandlung ermöglicht, eine Vermeidung von Medikamenten welche den Verlauf der Infektion negativ beeinflussen können sowie einen Schutz vor einer weiteren Verbreitung der Infektion zu gewährleisten.
Wichtig ist ebenfalls, dass jeder Neuzugang vor dem ersten Kontakt mit anderen im Haushalt lebenden Katzen getestet werden sollte. Dies gilt auch für Katzen aus dem Tierheim und besonders für Tiere aus dem (ausländischen) Tierschutz.
Tiere die auffällige und hartnäckige Krankheitssymptome zeigen, sollten ebenfalls dem Tierarzt vorgestellt und getestet werden.
Sollte deine Katze ein Freigänger sein, wird eine jährliche Kontrolle empfohlen.
Quellen: StIKo Vet, Wikipedia, Vetmeduni Vienna, Anicura
Tollwut
Die Tollwut ist eine anzeigenpflichtige Krankheit.
Die Tollwut ist eine Krankheit die durch das Rabiesvirus übertragen wird und auch auf den Menschen übertragen werden kann.
Die häufigste Infektionsquelle für Hunde und Katzen stellt in unseren Breiten der Fuchs als hauptsächliches Virusreservoir (terrestrische Tollwut) dar. Unsere Haustiere, also Hunde und Katzen sind wiederum für uns Menschen die Ansteckungsquelle.
Der letzte bekannte Tollwutfall in Deutschland trat im Jahr 2006 bei einem Fuchs auf. Dies resultiert aus einer 2008 in Deutschland mit Ködern durchgeführten Immunisierung bei Füchsen. Dadurch gilt Deutschland momentan als tollwutfrei. Trotz allem werden aber Haus- und Wildtiere, besonders die Füchse, weiterhin überwacht.
Die „terrestrische“ Tollwut, übertragen durch z.B. Fuchs, Hund, Maus, etc. ist seit 2008 in Österreich definitiv ausgerottet und die WHO hat Österreich als tollwutfrei erklärt.
Neben Deutschland und Österreich erlangten auch die Schweiz, die Niederlande, Italien, Luxemburg, Frankreich, Belgien, Spanien (nicht die nordafrikanischen Exklaven Mellila und Ceuta), Portugal, Großbritannien, Irland, die skandinavischen Länder sowie die Tschechische Republik den Status „tollwutfrei“, d.h. frei von terrestrischer Tollwut.
Europa ist allerdings nicht frei von Fledermaus-Tollwut. Nicht völlig auszuschließen, wenngleich niemals in Österreich beobachtet, ist daher eine Übertragung durch Fledermäuse.
In Europa (auch in Deutschland) wird die weiterhin immer wieder auftretende Fledermaustollwut durch andere Rhabdoviren verursacht. Wichtig ist zu wissen, dass in anderen Ländern wie z.B. Amerika auch andere Tiere wie Stinktiere, Waschbären, Fledermäuse und Füchse die Hauptreservoire der klassischen Tollwut sind.
Die Übertragung der Tollwut
Die Übertragung des Tollwutvirus erfolgt hauptsächlich durch den Biss eines infizierten Tieres, da das Virus in großer Menge mit dem Speichel ausgeschieden wird.
Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 3 – 8 Wochen, kann aber auch Jahre dauern bis es zum Ausbruch der Krankheit und klinischen Symptomen kommt.
Symptome von Tollwut
Wildlebende, mit dem Tollwutvirus infizierte Tiere verlieren zu Beginn der Erkrankung oft ihre angeborene Scheu vor Menschen. Es ist daher ratsam, zum Beispiel Fledermäuse, wenn nötig, immer nur mit Lederhandschuhen anzufassen.
Bei Hunden und Katzen treten zuerst folgende Symptome auf:
Zuerst tritt eine Verhaltensveränderung auf (Angstzustände, Nervosität)
Im weiteren Verlauf folgen: aggressives Verhalten und Unruhe
Im letzten Stadium der Krankheit dann auch Lähmungserscheinungen.
Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, endet sie immer tödlich. Die Krankheit versuchen zu therapieren ist verboten!
Sobald der Verdacht einer Tollwuterkrankung geäußert wurde, ist das Tier einzuschläfern und pathologisch zu untersuchen. Dies deshalb, weil die Krankheit am lebenden Tier nicht eindeutig diagnostiziert werden kann.
Es ist auch für die Zukunft dringend empfohlen, bei Hund und Katze für einen gültigen Tollwutschutz zu sorgen. Das ist ganz einfach zu bewerkstelligen, indem man Hund und Katze impfen lässt. Der im Moment gültige Impfintervall beträgt, abhängig vom verwendeten Impfstoff, drei Jahre.
In Österreich kann man sich, bei Fragen oder nach einem möglichen Kontakt mit einem kranken Tier, auch an die Tollwutberatungsstelle der AGES wenden.
Quellen: StIKo Vet, Wikipedia, Vetmeduni Vienna, Anicura, Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Die Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission Vet. für Katzen
Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission Vet. für Katzen
Nachdem sich die Impfregelungen geändert haben und jetzt keine jährlichen Wiederholungsimpfungen gefordert werden, ist es umso wichtiger deine Katze impfen zu lassen und sie damit vor Infektionskrankheiten zu schützen. Nur die Impfung ist eine, schonende, Methode die Gesundheit deiner Katze zu erhalten.
Dazu sollten allerdings wichtige grundsätzliche Dinge beachtet werden.
- Voraussetzung für einen optimalen Impfschutz ist eine vollständige Grundimmunisierung
- eine jährliche Gesundheitsberatung mit individuellem Impfgespräch
- man sollte der Impfmüdigkeit keinen Raum geben. Nur wenn mehr als 70% aller Tiere einer Population korrekt durchgeimpft sind, können wir Epidemien verhindern
- gegen manche Erreger muss dein Tier immer – wirklich zu jeder Zeit – geschützt sein. Es gibt aber auch Erreger, gegen die dein Tier nur unter besonderen Umständen geschützt werden muss.
Da diese neuen Impfmaßnahmen sehr individuell sind, ist beratendes Gespräch beim Tierarzt deines Vertrauens unumgänglich. Dieser kann dann nämlich ein ganz auf deine Katze und ihren Gewohnheiten abgestimmtes Impfschema erarbeiten über das, unter anderem, folgende Faktoren entscheiden:
- Häufigkeit des Kontaktes mit anderen Tieren
- Reisegewohnheiten
- wie verseucht ist die Gegend in der du wohnst (z.B. Leukose)
Gegen diese Infektionen solltest du deine Katze impfen lassen damit sie immer geschützt ist:
- Katzenschnupfen
- Katzenseuche (= RCP)
- Tollwut (bei Freigängern)
Die Grundimmunisierung
Als Grundimmunisierung versteht man alle Impfungen eines Welpen in den ersten beiden Lebensjahren!
Im Alter von:
- 8 Lebenswochen: RCP
- 12 Lebenswochen: RCP, Tollwut bei Freigängern
- 16 Lebenswochen: RCP, Tollwut bei Freigängern
- 15 Lebensmonaten: RCP, Tollwut bei Freigängern
Katzen die in einem höheren Alter vorgestellt werden, erhalten die Impfungen in denselben Abständen. Ab einem Alter von 12 Lebenswochen ist eine zweimalige Impfung im Abstand von 3–4 Wochen, gefolgt von einer weiteren Impfung nach einem Jahr, für eine erfolgreiche Grundimmunisierung ausreichend.
Wiederholungsimpfungen:
Wiederholungsimpfungen sind alle Impfungen, die nach der abgeschlossenen Grundimmunisierung erfolgen.
Tollwut:
In Deutschland und Österreich gelten seit Änderung der Tollwutverordnung v. 20.12.2005 die in den Packungsbeilagen der Impfstoffe genannten Wiederholungsimpftermine.
RCP:
Für die Mehrzahl der in Deutschland und Österreich zugelassenen Kombinationsprodukte sind jährliche Wiederholungsimpfungen empfohlen.
Für die Katzenseuche-Komponente sind Wiederholungsimpfungen im Abstand von 3 Jahren ausreichend.
Für die Katzenschnupfen-Komponente werden Wiederholungsimpfungen im Abstand von einem Jahr empfohlen.
Bei Katzen, die keinem hohen Infektionsdruck ausgesetzt sind (z. B. Wohnungskatzen), ist eine Wiederholungsimpfung der Katzenschnupfenkomponente im Abstand von 2 Jahren ausreichend.
Impfungen gegen diese Infektionen werden individuell – je nach Lebensumständen der Katze und/oder aktueller Seuchenlage empfohlen:
- Bordetella bronchiseptica
- Chlamydien
- Feline Infektöse Peritonitis (FIP)
- Leukose
Ich richte mich nach dem Grundsatz: Jede Katze sollte nur so häufig wie nötig geimpft werden.
Quellen: StIKo Vet, Wikipedia, Vetmeduni Vienna, Anicura, Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Mein Fazit zum Thema Katze impfen lassen!
Ich bin der Meinung, Impfen schützt. Das soll aber nicht heißen, dass jedes Tier jede Impfung braucht. Für jedes Tier sollte ein individueller Impfplan erarbeitet werden.
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