Flöhe bei Katze und Hund

Flöhe bei Katze und Hund können das ganze Jahr über vorkommen, aber besonders im Frühjahr und Sommer sind viele kleine putzige Igel unterwegs durch Flora und Fauna. Und wenn Gefahr, in Gestalt einer Katze oder eines Hundes, im Verzug ist, und sie beschnüffeln möchte, rollen sie sich einfach mal ein. Katz und Hund bleibt dann meist nur ein geordneter Rückzug. Sehr oft aber hat Katze und Hund dann schon ein ziemlich lästiges Souvenir im Fell: Flöhe.

Flöhe bei Katze und Hund - Katzenfloh

Igel haben nämlich sehr oft viele Flöhe, die sich im Schutz ihres stacheligen Panzers ungestört vermehren können. Kommt dann eine Katze oder ein Hund mit einem Igel in Kontakt oder findet ein verlassenes Igel Nest, haben die Flöhe ein neues Opfer gefunden und springen auf Katze oder Hund.

Und damit ist ein möglicher Teufelskreis eröffnet

Die Flöhe stechen Hund oder Katze und legen ihre Eier in das Fell. Die Eier fallen in der Umgebung des Tieres und entwickeln sich da über Wochen und Monate zu neuen Flöhen. Dies Flöhe befallen dann die Katze oder den Hund von neuem und legen wieder die Eier in das Fell, die dann wieder in die Umgebung fallen usw.

Die unabhängigen Parasiten Experten des European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP) empfehlen daher, Katzen und Hunde nach jedem Kontakt mit einem Igel umgehend auf Flohbefall zu untersuchen und, sollte das Tier Flöhe haben, zu behandeln. Der Flohzirkus kann so gestoppt werden, bevor er noch richtig begonnen hat.

Einleitung

Flöhe sind in unseren Breiten das ganze Jahr über aktiv. Im Frühling und Sommer haben sie im Freien Hochsaison. Im Herbst und im Winter fühlen sie sich besonders in den warmen Wohnräumen wohl.

Flöhe haben keine Flügel, sind seitlich abgeplattet, und saugen durch einen Stich durch die Haut Blut aus ihren Wirt.

Auf dem Körper von Katzen und Hunden finden sich nur ausgewachsene Flöhe. Diese Flöhe legen ihre Eier in das Fell, daraus entwickeln sich Larven und Puppen, und schließlich neue Flöhe. Die Eier, Larven und Puppen findet man jedoch nicht auf Katze oder Hund, sondern in der Umgebung des Tieres. Besonders beliebt sind Schlaf-, und Liegeplätze der Tiere, Teppiche, Sofas oder auch das Auto.

Bei allen Maßnahmen zum Schutz vor Flöhen bei der Katze und dem Hund müssen – besonders bei sehr starkem Befall oder wiederholtem Auftreten – nicht nur die erwachsenen Flöhe auf den Tieren, sondern auch Eier, Larven und Puppen in deren Umgebung bekämpft werden.

Wie stecken sich Katzen und Hunde an?

Flöhe bei der Katze und dem Hund passieren meistens dadurch, dass sie Kontakt mit anderen Tieren, die  einen Flohbefall haben, anstecken. Es kann aber auch vorkommen, dass sie sich, wenn sie in eine Umgebung kommen, die mit Floheiern, Larven oder Puppen verunreinigt ist, anstecken, da sich zuvor von Flöhen befallene Tiere dort aufgehalten haben.

Auch in den eigenen vier Wänden können sich Katze und Hund immer wieder neu anstecken. Nämlich dann, wenn sie zuvor einmal Flöhe gehabt haben. Diese haben dann vermutlich Eier gelegt, aus welchen sich innerhalb der Wohnräume über Wochen bis Monate später neue Flöhe entwickeln können, die dann wiederum die Katze oder den Hund neu befallen.

So kann es vorkommen, dass sich Katze und Hund auch ohne Kontakt zu anderen Tieren oder Freigang immer wieder mit Flöhen anstecken. Es entsteht ein endloser Teufelskreis, dem nur durch sachgerechte Vorsorge und Behandlung gegen Flöhe vorgebeugt werden kann.

Was sind die Folgen eines Flohbefalls?

Abhängig davon, wie stark der Flohbefall des Tieres ist, äußern sich die Krankheitsanzeichen sehr unterschiedlich.

Erst kratzen sich die Tiere nur gelegentlich. In weiterer Folge kann sich der Juckreiz verstärken und zu einem anhaltenden Kratzen des Tieres führen. In Folge dessen, kommt es oft zu Hautwunden, Entzündungen und Haarausfall. Ganz besonders betroffen sind die Tiere, die allergisch auf den Speichel der Flöhe reagieren und eine sogenannte Flohspeicheldermatitis haben.

Bei diesen Tieren kommt es zu einem extrem heftigen Juckreiz am gesamten Körper, auch Haarbruch, Papeln und entzündliche Hautveränderungen mit Krusten können auftreten. In der Folge kann es im Bereich des Rutenansatzes zu schmerzhaften Entzündungen kommen, welche sich auch auf die hinteren Gliedmaßen und den Bauch ausbreiten können.

Flöhe können darüber hinaus auch Erreger anderer Krankheiten auf Katzen und Hunde übertragen (z.B. den Gurkenbandwurm oder den Erreger der Katzenkratzkrankheit). In beiden Fällen können auch die Menschen angesteckt werden.

Wie stelle ich fest, ob meine Katze oder mein Hund Flöhe hat?

Kratzt sich dein Tier regelmäßig, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass hier Flöhe im Spiel sind. Um zu verhindern, dass sich Flöhe rasant vermehren und Haus, oder Wohnung dauerhaft mit Eiern verseuchen, solltest du sehr schnell reagieren und dein Tier bei deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt vorstellen und es gegen Flöhe behandeln lassen.

Leider lassen sich Flöhe nicht immer ohne weiteres mit bloßem Auge auf dem Tier erkennen. Besonders bei Tieren mit pigmentierter Haut, langem, dunklem oder dichtem Fell sind die winzigen Parasiten kaum zu sehen.

Relativ sicher ist aber folgender Test:

Nimm einen extrem engzackigen Kamm (Flohkamm), und kämme das Fell deines Tieres ganz nah an der Haut. Gib anschließend das ausgekämmte Material (Hautschuppen, Talg) auf ein feuchtes Küchen- oder Taschentuch. Verfärbt sich das Tuch um das Material herum rötlich, spricht das für einen Flohbefall. Flöhe scheiden nämlich mit ihrem Kot kleine Mengen Blut aus, das mit ausgekämmt und auf diese Weise sichtbar gemacht wird.

Was soll ich tun, wenn mein Tier Flöhe hat?

Wenn dein Tier von Flöhen befallen ist, gilt es, die vorhandenen erwachsenen Flöhe die auf dem Tier sind, mit einem geeigneten Anti-Floh-Präparat so schnell wie möglich abzutöten.

Das schützt nicht nur deine Katze oder deinen Hund vor den Folgen eines Flohbefalls, sondern auch dich und die Menschen in der Umgebung des Tieres vor einer Übertragung. Es verhindert zudem auch, dass die vorhandenen Flöhe Eier in die Umgebung legen, aus welchen sich dann bald neue Flöhe entwickeln. Je nachdem wie schwer der Flohbefall bei deinem Tier ist, muss die Behandlung eventuell wiederholt werden.

Wichtig: In Haushalten mit mehreren Tieren, bei Züchtern oder Zwingern sollten alles Tiere in die Behandlung mit einbezogen werden.

Erwachsene Flöhe sind in der Regel eher das kleinere Problem an der Sache. Der Großteil an diesem Problem sind die Eier, Larven und Puppen im Umfeld des Tieres. Aus diesem Grund sollten bei einem Flohbefall, der nicht umgehend behandelt worden ist, auch die in der gesamten Umgebung befindlichen Eier, Larven und Puppen bekämpft werden – vor allem dann, wenn es sich um einen sehr starken und/oder wiederholten Flohbefall deines Tieres handelt.

Genauere Informationen dazu findest du im Abschnitt Umgebungsbehandlung.

Wie kann ich Flöhen bei Katze und Hund vorbeugen?

Am Besten natürlich, wenn du es erst gar nicht zu einem Befall kommen lässt. Je nachdem wie deine Katze, oder dein Hund, gehalten wird, ist das Risiko, dass sich dein Tier mit Flöhen ansteckt, unterschiedlich hoch. Dementsprechend sollte auch bei den Maßnahmen überdacht und individuell entschieden werden, welche sinnvoll sind.

ESCCAP gibt hier grundsätzlich folgende Empfehlung:

1) Tiere mit sehr geringem Risiko (z. B. mit begrenztem oder keinem Zugang ins Freie und ohne Kontakt zu anderen Tieren)

Diese Tiere sollten im Rahmen der Fellpflege regelmäßig eingehend auf einen Flohbefall betrachtet werden, vorzugsweise unter Verwendung eines Flohkamms (siehe oben). Wird dabei ein Flohbefall frühzeitig festgestellt, kann eine einmalige Behandlung gegen Flöhe ausreichen, um diesen zu stoppen.

2) Tiere mit durchschnittlichem Risiko (z. B. mit regelmäßigem Zugang ins Freie und Kontakt zu anderen Tieren außerhalb des Haushaltes):

Zur Verhinderung eines Flohbefalls wird bei diesen Tieren die ganzjährige Anwendung eines geeigneten Anti-Floh-Präparates empfohlen. Die Anwendung sollte in solchen Abständen geschehen, dass ein lückenloser Schutz erreicht wird. Das heißt: Schützt ein Präparat z. B. 4 Wochen, wird es alle 4 Wochen angewendet, schützt es 10 Wochen, wird es alle 10 Wochen angewendet. Zusätzlich sollten Schlaf-, Liege- und Lieblingsplätze der Tiere regelmäßig gereinigt bzw. gewaschen werden (siehe Abschnitt Umgebungsbehandlung).

3) Tiere mit einem hohen, anhaltenden Risiko (z. B. Tierheime, Zuchten, Haushalte mit mehreren Tieren, Jagdhunde):

In größeren Tierbeständen, Tierheimen, bei Zwingerhaltung oder anderen Haltungs- und Nutzungsformen, die ein hohes, anhaltendes Risiko mit sich bringen, wird eine intensive, ganzjährige Flohbekämpfung empfohlen. Kombiniert werden die Anwendung geeigneter Anti-Floh-Präparate am Tier in dafür vorgesehenen Abständen mit täglichem Saugen oder Reinigen von Boxen, Schlaf-, Liege- und Lieblingsplätzen. Zur Bekämpfung der Eier, Larven und Puppen sollten zusätzlich geeignete Produkte in der Umgebung oder am Tier angewendet werden (siehe Abschnitt Umgebungsbehandlung).

4) Tiere mit nachgewiesener allergischer Reaktion auf Flohspeichel:

Bei Tieren mit einer allergischen Flohspeicheldermatitis sollte ein Kontakt mit Flöhen bzw. ein Stich von Flöhen möglichst ausgeschlossen werden, um Krankheitsschübe best möglich zu verhindern. Daher empfiehlt sich in diesen Fällen ebenfalls eine konsequente und ganzjährige Flohbekämpfung. Hierzu gehört neben der lückenlosen Anwendung von Anti-Floh-Präparaten am Tier in vorgegebenen Abständen auch eine geeignete Umgebungsbehandlung. Lebt ein Tier mit Flohspeichelallergie in einem Haushalt mit mehreren Tieren, sollten auch diese in die Maßnahmen einbezogen werden.

5) Flohbefall bei TierhalterInnen:

Menschen werden von Flöhen befallen, wenn aufgrund eines starken Befalls beim Tier sehr viele Flöhe vorhanden sind, die auf dem Tier allein keinen Platz mehr finden und daher auf den Menschen ausweichen. In diesem Fall werden eine Flohbekämpfung bei allen Tieren des Haushaltes und eine Umgebungsbehandlung empfohlen.

Quelle: ESCCAP

Was tun, wenn die Maßnahmen doch nicht erfolgreich sind?

Wenn die Vorsorge oder die Behandlung gegen Flöhe nicht von Erfolg gekrönt ist, wurde meist einer oder mehrere der folgenden Fehler gemacht:

Die Umgebungsbehandlung

Wie schon erwähnt, legen die erwachsenen Flöhe Eier auf unsere Katzen und Hunde. Diese Eier fallen vom Tier herunter in die Umgebung in der sich das Tier aufhält. Also vor allem an Plätzen wo sich Katz und Hund viel aufhalten, liegen oder schlafen. Zum Beispiel Körbchen, Sofa, Teppiche, Kratzbäume…und eventuell auch dein Bett.

Aus diesen Eiern, die dann überall herumliegen, entwickeln sich, über Larven und Puppen, neue Flöhe. Das kann innerhalb weniger Wochen geschehen, aber unter Umständen auch mehrere Monate dauern. Das ist oftmals die Erklärung dafür, dass Katzen und Hunde, die gerade gegen Flöhe behandelt wurden, nach einiger Zeit oft wieder von Flöhen befallen werden. Die Ursache dafür sind die neuen Flöhe, die sich den Eiern in der Umgebung entwickelt haben.

Ist deine Katze oder Hund von Flöhen befallen oder liegt ein erhöhtes Risiko eines Befalls vor, ist nicht bloß eine Bekämpfung der Flöhe auf dem Tier, sondern auch eine Bekämpfung von Eiern, Larven und Puppen in deren Umfeld entscheidend.

Diese Maßnahmen sind sinnvoll und wichtig:

Absaugen oder waschen von Teppichen, Schlafplatz und Decken des Tieres sind sinnvoll und helfen Eier, Larven und Puppen in der Umgebung zu verringern. Kissen und Decken sollten idealerweise bei mind. 40-60 Grad Celsius mit einem Waschmittel gewaschen werden. Das Saugen sollte regelmäßig, bei bestehendem Flohproblem optimalerweise täglich, stattfinden. Die Staubsaugerbeutel werden in zugebundenen Plastikbeuteln über den Hausmüll entsorgt.

Bei normalem Flohrisiko und im Rahmen eines normalen Flohbefalls sind diese Maßnahmen gegen Eier, Larven und Puppen – kombiniert mit der kontinuierlichen Behandlung von Hund und Katze zur Bekämpfung der erwachsenen Flöhe auf dem Tier – ausreichend.

Bei hohem Flohrisiko und bei starkem Flohbefall reichen diese Maßnahmen meist nicht aus. Hier empfiehlt es sich zusätzlich zum Saugen und Waschen geeignete Präparate mit direkter Wirkung gegen Eier, Larven und Puppen anzuwenden.

Hierfür gibt es zwei Alternativen:

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