Inhaltsverzeichnis
Flöhe bei der Katze
Katzen sind nicht nur beliebte Haustiere, sondern auch Mitglieder unserer Familien. Wir lieben es, Zeit mit ihnen zu verbringen, sie zu streicheln und zu pflegen. Leider können Katzen auch von Parasiten wie Flöhen befallen werden, was für sie und uns gleichermaßen unangenehm ist.
Sie können eine echte Plage für Katzen sein und sind oft schwer zu erkennen, da sie schnell sind und sich gut verstecken können.
In diesem Artikel werde ich mich eingehend mit Flöhen bei der Katze befassen. Den Ursachen und Symptomen und die besten Methoden zur Behandlung und Vorbeugung.
Was sind Flöhe?
Flöhe sind sogenannte Ektoparasiten. Sie sind flügellose, seitlich abgeplattete und blutsaugende Viecher. Flöhe befallen Säugetiere und Vögel und bewegen sich laufend bzw. springend fort.
Von welchen Flöhen werden Katzen befallen?
Die häufigsten Flohart von der die Katze befallen wird, ist der Katzenfloh, oder Ctenocephalides felis. Diese Art von Flöhen ist allerdings nicht wirtspezifisch. Das heißt, dass diese Flöhe auch andere Haustiere (zum Beispiel Hunde und Vögel), aber auch den Menschen befallen kann um deren Blut zu saugen.
Es gibt aber auch noch andere Flöhe bei der Katze, wie den Hundefloh (Ctenocephalides canis) oder den Igelfloh (Archaeopsylla erinacei).
In seltenen Fällen kommt es bei der Katze zu einem Befall durch Geflügelflöhe (Echidnophaga gallinacea), dem Kaninchenfloh (Spilopsyllus cuniculi) sowie dem Menschenfloh (Pulex irritans).
Woher kommen die Flöhe bei der Katze?
Flöhe sind in unseren Breiten das ganze Jahr über aktiv. Das Frühjahr und der Sommer sind die Hochsaison im Freien. Im Herbst und im Winter finden sie in beheizten Innenräumen aber besonders gute Entwicklungsbedingungen.
Sind die Umgebungsbedingungen ideal, wie zum Beispiel höhere Temperaturen und ein feuchter Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung, dauert die Entwicklung vom Ei über das Larven- und Puppenstadium bis hin zum ausgewachsenen Floh, zwei Wochen.
Sind die Bedingungen ungünstig, dauert die Entwicklung bis zu 140 Tage. Flöhe können aber sogar bis zu einem Jahr in ihrem Kokon verharren falls kein geeigneter Wirt vorhanden ist. Werden dann vom Wirt bestimmte Reize ausgelöst, wie wärmere Umgebungstemperatur oder es ändern sich die Druckverhältnisse, löst das den Schlüpfvorgang des erwachsenen Flohs aus.
Wo finde ich Flöhe bei der Katze?
Wenn du Flöhe bei der Katze findest, dann in ihrem Fell, und nur die adulten Stadien, die auf dem Körper der Katze ihre Eier ablegen. Die Eier fallen dann vermehrt an den Orten von der Katze ab, an denen sie sich am häufigsten aufhält. Dort ziehen sich die Larven bevorzugt in Ritzen zurück, wo sie dann schlüpfen, sich verpuppen und unbemerkt zu Flöhen heranwachsen.
Um zu verhindern, dass die Flöhe das Haus, die Wohnung und die Orte, an denen sich deine Katze regelmäßig aufhält, massenhaft besiedeln, ist es sehr wichtig, gleich bei den ersten Anzeichen eines Flohbefalls zu handeln.
Wie erkenne ich, dass meine Katze Flöhe hat?
Wenn es bei deiner Katze zu einem Flohbefall kommt, dann treten die ersten Anzeichen meist eher schleichend auf. Erst kratzt sie sich nur gelegentlich, aber je mehr Flöhe deine Katze befallen, umso stärker wird der Juckreiz und umso öfter kratzt sich deine Katze. Muss deine Fellnase sich andauernd kratzen, sind Hautwunden, Entzündungen und Haarausfall oft die Folge.
Es kann auch sein, dass deine Katze allergisch auf den Flohspeichel reagiert. Dann kommt es zu einem extrem starken Juckreiz am gesamten Körper, Haarbruch, Papeln und entzündlichen Hautveränderungen mit Pusteln.
Behandelt man so eine nässende Dermatitis nicht, breitet sie sich mit schmerzhaften Entzündungen im Bereich des Schwanzansatzes, dem Bauch und den hinteren Gliedmaßen aus. Um eine durch eine Flohspeichelallergie bedingte Hautentzündung auszulösen bzw. dauerhaft aufrecht zu erhalten, ist oft nur ein einziger Floh nötig. Dem entsprechend schwer kann es dann sein, einen Flohbefall nachzuweisen bzw. diesen als Ursache der Hautentzündung zu identifizieren.
Symptome von Flöhen bei der Katze
Es ist wichtig zu wissen, wie man die Anzeichen eines Flohbefalls erkennt, da Flöhe bei der Katze verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen können.
Hier sind einige häufige Symptome, auf die Sie achten solltest:
- Juckreiz und Kratzen: Ein häufiges Anzeichen für Flöhe ist, dass Ihre Katze sich ständig kratzt oder beißt, besonders an den Hinterbeinen und im Schwanzbereich.
- Hautreizungen: Flöhe können Hautirritationen verursachen, die zu Rötungen, Schuppenbildung und Haarausfall führen können.
- Flohschmutz: Wenn Sie den Bauch Ihrer Katze auf Flohbefall überprüfen, könnten Sie kleine schwarze Punkte (Flohschmutz) bemerken, die sich auf ihrem Fell befinden. Dies sind die Ausscheidungen der Flöhe und ein deutlicher Hinweis auf einen Befall.
- Unruhe und Reizbarkeit: Katzen mit Flöhen können unruhig oder reizbar sein. Sie könnten nervös herumlaufen oder sich verstecken.
- Gewichtsverlust: In schweren Fällen kann ein massiver Flohbefall zu einem signifikanten Gewichtsverlust führen, da die Katze aufgrund des Juckreizes und der Unruhe weniger frisst.
Flohstich oder Flohbiss?
Falls du dich gerade beim Lesen gewundert hast: Flöhe besitzen stechend-saugende Mundwerkzeuge und verursachen damit – entgegen anderer häufiger Bezeichnungen – Flohstiche und nicht Flohbisse.
Sind Flöhe bei der Katze auch auf den Menschen übertragbar!
Kurz gesagt, ja!
Warum?
Der Katzenfloh ist, wie weiter oben bereits erwähnt, nicht wirtsspezifisch – das heißt, dass er nicht nur eine Spezies wie Hund, Katze, Mensch befällt – somit kann es auch vorkommen, dass du auch von den Flöhen deiner Katze angefallen und gestochen wirst.
Flöhe verursachen durch ihren Stich aber nicht nur einen starken Juckreiz und allergische Reaktionen, sie sind leider auch Überträger verschiedener Krankheitserreger.
Dazu gehören die Erreger der mit Hautveränderungen einhergehenden Fiebererkrankung Rickettsia felis (Flohfleckfieber), des Gurkenkernbandwurms (Dipylidium caninum) oder die Erreger der Katzenkratzkrankheit (Bartonella henselae), der Bartonellose. Da es sich bei all diesen Beispielen um Zoonose-Erreger handelt, können die Flöhe deiner Katze auch dich anstecken, wenn sie Träger dieser Erreger sind.
Bei einem Flohbefall ist die Umgebungsreinigung besonders wichtig!
Um die Flöhe bei der Katze erfolgreich zu bekämpfen, ist es ganz wichtig, nicht nur die Katze selbst zu behandeln, sondern auch eine gründliche Reinigung überall dort durchzuführen, wo sich deine Katze häufig aufhält und wo sie am liebsten verweilt.
Denn die Eier, Larven und Puppen befinden sich an allen Lieblingsorten der Katze wie Körbchen, auf Schlafdecken und Kissen, Kratzbäumen, aber auch auf Teppichen, deinem Bett oder deinem Sofa, und aus denen entwickeln sich erwachsene Flöhe und befallen deine Katze – oder auch dich und deine Familie – schließlich erneut.
Diese gründliche Reinigung sollte auf jeden Fall parallel zur kontinuierlichen medikamentösen Behandlung deiner Katze ablaufen. Teppiche, Polster, Schlafplatz, Kratzbäume und Decken sollten dafür täglich gründlich abgesaugt oder, wenn möglich, sogar bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Bei einem normalen Flohbefall sollten diese Maßnahmen ausreichend sein.
Was hilft bei starken Flohbefall der Katze?
Bei einem starken Befall ist eine zusätzliche Behandlung mit Präparaten nötig, die eine direkte Wirkung auf die Floh Eier, Flohlarven oder Flohpuppen aufweisen.
Dabei gibt es zwei sich ergänzende und sinnvollerweise gemeinsam anzuwendende Optionen:
- Du kannst deine Katze mit einem Präparat behandeln, das verhindert, dass erwachsene Flöhe ihre Eier auf der Katze ablegen, aus denen sich Larven, Puppen und schließlich neue Flöhe entwickeln können.
- Du behandelst die Schlaf-, Liege- und Lieblingsplätze, Transportkorb oder andere häufig von der Katze aufgesuchten Plätze mit einem Anti-Floh-Spray. Wenn du ganze Räume säubern möchtest, stehen dazu entsprechende Vernebler zur Verfügung.
Was noch wichtig zu wissen ist, ist, dass der noch nicht fertige Floh im Puppenstadium vor Insektiziden gut geschützt ist. Deshalb ist eine kontinuierliche Weiterbehandlung der Schlaf- und Liegeplätze Ihrer Katze sinnvoll.
Wie werden Flöhe bei der Katze behandelt?
Wenn deine Katze von Flöhen befallen ist, musst du vorhandene, erwachsene Flöhe auf der Katze mit einem geeigneten Anti-Floh-Mittel (Kautabletten, Sprays, Spot-ons, oder Puder) schnellstmöglich abtöten um einen Teufelskreis zu verhindern. Du solltest die Flohbehandlung auch entsprechend der Wirkdauer der angewendeten Produkte wiederholen.
Mit Hilfe von Flohkämmen kannst du die Eier der Flöhe, die noch nicht von der Katze abgefallen sind, auskämmen. Anti-Floh-Mittel werden mit unterschiedlichen Wirkdauern angeboten. Einige schützen vier Wochen und müssen dementsprechend einmal im Monat angewendet werden, andere wieder schützen bis zu acht Monaten.
Da jedoch Flöhe oft auch Bandwürmer übertragen, macht es Sinn, wenn du deine Katze, parallel zur Behandlung auf Flöhe, auch auf Wurmbefall untersuchen lässt bzw. sie entwurmst.
Wichtig: Die Behandlung sollte ausschließlich unter tierärztlicher Kontrolle durchgeführt werden. Nur der Tierarzt kann dir die richtigen Produkte und Medikamente verschreiben.
Gibt es Hausmittel die gegen Flöhe bei der Katze helfen?
Eventuell hast du Bedenken, deine Katze mit einem Anti-Floh-Mittel, also einem Insektizid, aus der Apotheke oder vom Tierarzt zu behandeln, und suchst nach Alternativen mit weniger bzw. ohne Chemie. Im Internet gibt es unzählige Tipps für alternative Behandlungsmethoden – leider ist vielen Menschen aber nicht bewusst, dass einige dieser Behandlungsmethoden sehr schädlich für ihre Katze sein können. Davon aber mal abgesehen, fehlen darüber hinaus die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit gegen einen Flohbefall bei der Katze.
Oft werden Teebaumölhaltige Produkte gegen Flöhe angeboten. Allerdings ist Teebaumöl, nach einer Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung giftig für Katzen (siehe auch meinen Artikel über ätherische Öle). Ganz besonders dann, wenn es öfter angewendet oder zu hoch dosiert wird.
Selbst wenn du es bei deiner Katze nur äußerlich anwendest, kommt es auch schon zu Vergiftungserscheinungen. Die im Teebaumöl enthaltenen Phenole und Terpene gelangen über die Haut und bei der Fellpflege in den Organismus der Katze, die diese nur sehr schwer abbauen und ausscheiden kann. Teebaumöl in hohen Dosierungen hat aber nicht nur für die Katze, sondern auch für dich eine allergieauslösende Wirkung.
Andere gerne empfohlene Hausmittel
Als ebenso ungeeignet zur Bekämpfung von Flöhen bei der Katze haben sich Duftlampen mit ätherischen Ölen wie Lavendel oder Minze erwiesen. Auch wenn man es, in einer für die Katze unschädlichen Dosis, ins Fell einmassiert, ist die Wirkung eher gegen Null gehend. Ätherische Öle stellen in erster Linie nur eine Geruchsbelästigung für deine Katze dar.
Auch die gerne empfohlenen Knoblauchknollen und Zwiebeln sind, obwohl im Labor gegen bestimmte Entwicklungsstadien von Flöhen und Zecken wirksam, giftig für Katzen. Sie gehören zu den Lauchgewächsen und enthalten giftige Substanzen, die den Blutfarbstoff Hämoglobin, also die roten Blutkörperchen, zerstören. Die Folge daraus kann eine Blutarmut sein. Appetitverlust, Erbrechen und Durchfall können auftreten.
Und eine Wirkung gegen Flöhe ist auch hier wissenschaftlich nicht nachzuweisen.
Wundermittel Kokosöl?
Auch wenn das im Internet, besonders in den sozialen Medien, als Wundermittel gegen Flöhe und Zecken angepriesene Kokosöl, nicht gleich schädlich für die Katze ist, und vielleicht kurzfristig wirkt, hilfst du besser und effektiver, wenn du dir in Absprache mit dem Tierarzt deines Vertrauens wissenschaftlich erprobte Mittel gegen Flöhe geben lässt.
Besonders heikel ist ein Flohbefall bei Katzenwelpen
Katzenwelpen stehen schon in der Wachstumsphase schon vielfältigen körperlichen Entwicklungsanforderungen gegenüber und sind, auf Grund des noch nicht ganz ausgereiften Immunsystems ganz besonders empfindlich gegenüber diversen Krankheitserregern.
Es ist deshalb besonders wichtig, dass auch die Welpen zuverlässig vor einem Flohbefall geschützt werden. Unbedingt achten sollte man dabei aber auf die, für das jeweilige Produkt vorgeschriebenen Altersgrenzen ab denen es angewendet werden darf.
Prävention ist der Schlüssel um Flöhe bei der Katze zu verhindern!
Die beste Methode, um Flöhen vorzubeugen, ist die regelmäßige Pflege deiner Katze und ihrer Umgebung.
Hier sind einige Tipps zur Vorbeugung:
Flohkontrolle bei anderen Haustieren: Wenn du mehrere Haustiere hast, achte darauf, alle auf Flöhe zu überprüfen und sie regelmäßig zu behandeln.
Halten Sie Ihr Zuhause sauber: Regelmäßiges Staubsaugen und Waschen von Bettwäsche und Kissenbezügen kann helfen, Flöhe in Schach zu halten.
Flohschutz im Freien: Wenn deine Katze gerne draußen ist, kann es sinnvoll sein, sie mit einem Flohschutzmittel zu behandeln, um eine Infektion zu verhindern.
Tierarztbesuche: Gehe mit deiner Katze regelmäßig zum Tierarzt, um sicherzustellen, dass sie gesund ist und um eventuelle Flohbefälle frühzeitig zu erkennen.
Mein Fazit
Flöhe bei Katzen sind nicht nur unangenehm, sondern können auch erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen. Eine schnelle Erkennung und effektive Bekämpfung sind entscheidend, um deine Katze vor diesen Parasiten zu schützen und sie flohfrei zu halten.
Genauso wichtig ist die Verwendung von Flohpräventionsmitteln, um sicherzustellen, dass deine Katze glücklich und gesund bleibt.
Denk bitte daran, bei einem Flohbefall immer einen Tierarzt zu konsultieren, um die beste Behandlungsoption für deine Katze zu wählen.