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Ätherische Öle. Sind sie giftig für Katzen?
Die duftende Gefahr: Einige ätherische Öle können giftig, ja sogar tödlich, für Katzen sein!
Viele von uns verwenden sie um Geist und Körper etwas Gutes zu tun: ätherische Öle.
Doch was für unsere Körper und unseren Geist gut ist, kann für Katzen schnell zur tödlichen Gefahr werden! In diesem Artikel erfährst Du, was Du über ätherische Öle und deren Wirkung auf Katzen wissen musst!
Ätherische Öle und Katzen
Wer sein Heim mit Katzen teilt, und dennoch eine Vorliebe für ätherische Öle, Duftkerzen oder Räucherstäbchen hat, sollte sich Gedanken machen diese Vorliebe sein zu lassen! Fakt ist nämlich, dass die von diesen Kerzen und ätherischen Ölen freigesetzten Stoffe giftig für Katzen sein können und gefährlicher werden können als mancher es sich denkt!
Oft unterschätzen die Leute einfach woran sie alles denken müssen, wenn eine Katze bei ihnen einzieht! Es ist nicht nur die Wohnung und hier vor allem die Fenster, die katzensicher gemacht werden müssen, auch einige unserer ganz banalen Alltagsgewohnheiten müssen wir überdenken oder ändern.
Nicht wenige Österreicher und Deutsche stellen sich gerne Duftkerzen, Räucherstäbchen, Öle und auch Potpourris zur Entspannung auf.
Für uns können ätherische Öle, egal ob aus Duftkerzen, Räucherstäbchen usw., eine wahre Wohltat sein. Für unsere Katzen aber kann deren Verwendung schlimme, ja sogar tödliche Folgen haben! Das liegt an zwei Dingen: Den in den ätherischen Ölen enthaltenen Terpenen und Phenolen, und daran, dass Katzen diese nicht bzw. nur sehr langsam Verstoffwechseln können.
Duftkerzen und ätherische Öle
Verdampfende Öle, Zusätze in Duftkerzen oder darin getränkte Räucherstäbchen, werden von unseren Katzen extrem stark wahrgenommen. Allein dadurch kann es bei manchen Katzen sogar schon zu Schwächeanfällen, Erbrechen oder Durchfallerkrankungen kommen.
Bei langem oder übermäßigem Kontakt, können, in extrem Fällen, ätherische Öle oder Duftkerzen sogar zu einer tödlichen Vergiftung führen. Man sollte eben auch immer im Hinterkopf haben, dass eine Katze ca. 10x so gut riecht wie der Mensch!
Industriell gefertigte Öle
Oftmals sind die verwendeten Duftkerzen und Öle aus Drogeriemärkten, Baumärkten oder Möbelhäusern industriell gefertigt. Das bedeutet, dass das „Wachs“ der Kerzen aus Hartparaffin besteht welches ein Nebenprodukt der Erdölerzeugung ist.
Das Hartparaffin wird dann mit den diversen Duftstoffen gemischt, die dann mit der Kerze verdampfen. Eine Kerze aus Hartparaffin beginnt schon bei etwa 55° Celsius zu schmelzen. Andere Kerzen wiederum bestehen aus einer Kombination aus Paraffin und Stearin, einem Produkt aus der Palmölerzeugung.
Kerzen aus Bienenwachs
Bei natürlichen Kerzen aus Bienenwachs sind, um die Bezeichnung Bienenwachskerze auch führen zu dürfen, jegliche Zusatzstoffe verboten. Da jedoch Bienenwachs naturgemäß schwerer zu gewinnen ist, sind diese Kerzen natürlich auch dementsprechend teurer.
Abgesehen davon, finde ich, dass brennende Kerzen ohnehin nichts in der Nähe von Katzen zu suchen haben!
Wie kann die Katze die ätherischen Öle aufnehmen?
Katzen können die ätherischen Öle aus Duftlampen, Duftkerzen, Räucherstäbchen etc. auf verschieden Art und Weise aufnehmen. Zum einen, über die Haut, wenn sie damit in direkten Kontakt gekommen sind. In weiterer Folge dann über das Maul, wenn sie es sich aus dem Fell putzen wollen.
Sie können aber auch die Duftmoleküle der Aromaöle über die Nase und die Mundschleimhaut aufnehmen. Dadurch gelangen diese dann über die Lunge in den Körper und verteilen sich über den Blutkreislauf im gesamten Organismus der Katze.
Das ist, wie schon erwähnt, deshalb ein Problem, da die Katze die in ätherischen Ölen enthaltenen Terpene und Phenole nur sehr langsam bzw. gar nicht verstoffwechseln kann. So kann sich das Gift im Körper sammeln, und führt letztendlich zur Vergiftung der Katze.
WICHTIG!
- Ätherische Öle welche als beruhigend für Katzen eingestuft werden, können ebenso ungesundund giftig für Katzen sein wie alle anderen! Die Verwendung solcher Aromaöle sollte daher immer vorher mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
- Es geht hier nicht nur um die Verwendung von synthetisch hergestellten Billig-Duftölen. Die alles trifft in gleicher Weise auch auf hochwertige biologische Duftöle zu.
Was sind Phenole und Terpene?
Ätherische Öle bestehen, abgesehen von ihren Hauptwirkstoffen, auch noch aus anderen Stoffen. Diese Stoffe gliedern sich in zwei Hauptgruppen. Eine Gruppe sind die Terpene und die Moleküle die darauf aufgebaut sind. Die zweite Gruppe sind die Phenole. Die Phenole gehören auch zu den Terpenen.
Terpene sind, mengenmäßig gesehen, der wichtigere Bestandteil von Aromaölen. Terpene sind aber auch Verwandte der Hormone. Das erklärt auch die starke Wirkung auf unseren Körper. Im Gegensatz zu uns Menschen können Katzen diese aber nicht verstoffwechseln und sie sind daher giftig für Katzen.
Beide, Terpene und Phenole, sind sekundäre Pflanzenstoffe. Diese unterscheiden sich von den primären Pflanzenstoffen insofern, als dass sie für die Pflanze nicht lebensnotwendig sind. Die Produktion der Terpene und Phenole findet daher auch weder im Energiestoffwechsel noch im Stoffwechsel statt. Der biosynthetische Prozess findet an verschiedenen Stellen und in bestimmten Pflanzenzellen statt.
Was du wissen musst!
Grundsätzlich sei natürlich darauf hingewiesen, dass nicht alle Katzen gleich auf Duftstoffe und ätherische Öle reagieren. Daher ist es angebracht, dass man das Aufstellen von Duftkerzen, Räucherstäbchen oder Aromaölen mit einem Tierarzt abklärt um Vergiftungen von vornherein zu vermeiden!
In jedem Fall ist aber von einer Behandlung mit Teebaumöl, um die Katze vor Zecken und Flöhen zu schützen, dringend abzuraten. Jede Behandlung in diese Richtung sollte vorher mit dem Tierarzt abgesprochen werden!
Die Liste der für Katzen tödlichen ätherischen Öle ist lang, hier wollen wir nur einige aufzählen:
- Öle von Nadelbäumen (Kiefer, Tanne, etc.)
- Eukalyptus Öl
- Pfefferminz-Öl
- Zimtöl
- Lavendelöl
- Teebaumöl
- Thymian Öl
- Oregano-Öl
- uvm.
Es gibt auch Aromaöle oder Duftöle die für Katzen „nur“ unangenehm sein sollen.
Dazu zählen:
- Anis
- Basilikum
- Dill
- Kamille
- Koriander
- Melisse
- Mimose
- Muskattellersalbei
- Nelke
- Orange
- Salbei
- Sandelholz
- Wacholder
- Ylang-Ylang
- Zypresse
Nach den Recherchen für diesen Artikel, und ich habe viel darüber gelesen, muss ich jedoch sagen, dass ich meine Katzen auch diesen Aromaölen nicht aussetzen würde!
Was tun bei einer möglichen Vergiftung?
Sollte deine Katze mit einem ätherischen Öl in Kontakt gekommen sein und sich Vergiftungserscheinungen zeigen, nimm bitte sofort Kontakt zu deinem Tierarzt, der nächsten Tierklinik oder der Vergiftungszentrale auf! Diese Experten können dir helfen bzw. die richtigen Verhaltensmaßnahmen erklären! Eine eigenmächtige Behandlung ist in jedem Fall zu unterlassen und kann in so einem Fall mehr Schaden anrichten als nützen!
Eine Vergiftung kann sich durch folgende Symptome zeigen:
- Erbrechen
- Durchfall
- Gleichgewichtsstörungen
- Unruhe
- Mattigkeit
- Appetitlosigkeit
- Koma
- Zittern
- Abmagerung
- Orientierungslosigkeit
Man sollte sich niemals darauf verlassen, dass eine Katze das weite sucht, wenn man eine Duftlampe, Duftkerze oder Räucherstäbchen anzündet. Selbst dann nicht, wenn in diversen Foren oder Gruppen damit argumentiert wird, dass eine Katze abhaut, wenn sie etwas für sie Gefährliches wittert. Nach den Recherchen für diesen Artikel halte ich das alles für gefährlichen Bullshit!
Besonders bedenklich finde ich, dass auch Duftöle, die für Katzen als unbedenklich angepriesen werden, in Wahrheit giftig für Katzen sind. Wie zum Beispiel Teebaumöl, das für die Bekämpfung von Flöhen und anderen Parasiten empfohlen wird.
Die unterschätzte Gefahr Teebaumöl:
Teebaumöl ist ein ätherisches Öl, das aus den Blättern des Australischen Teebaums (Melaleuca alternifolia) durch Destillation gewonnen wird. Der Teebaum gehört zur Familie der Myrtaceae, zu welcher auch der Eukalyptus, die Gewürznelke und die Myrthe zählen.
Teebaumöl hat in den 1990 er bis 2000 er Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Im Jahr 1990 wurde ca. 10 Tonnen jährlich verkauft, und bis zum Jahr 2000 stieg der Verbrauch schon auf 165 Tonnen. Teebaumöl wird als wahres Wundermittel gegen so verbreitete Leiden wie Akne, Schuppen und Schuppenflechte, Pilzerkrankungen, Muskelschmerzen, offene Wunden, Rheuma, Raucherhusten und Krampfadern usw. angepriesen.
Alleine diese Bandbreite klingt schon mehr als abenteuerlich und sollte zum Nachdenken anregen. Für die Anwendung am Tier kommen sogar noch Verhaltensstörungen und die Parasitenbekämpfung (Flöhe) dazu.
Zusammensetzung
Teebaumöl, also das Öl des Teebaumes, hat wie andere fettige Salbengrundlagen (Melkfett, Vaseline) jedenfalls unbestrittene pflegende Eigenschaften. Ansonsten aber enthält es, in stark wechselnden Zusammensetzungen, – wie andere ätherische Öle auch – verschiedene Terpene und Phenole. Diese sind bestimmt auch, mehr oder weniger stark, desinfizierend. In erster Linie aber sind diese schnell verdunstenden ätherischen Inhaltsstoffe für den Teebaumöl typischen Geruch verantwortlich.
Als “natürliches” Mittel wird dem Teebaumöl nachgesagt nebenwirkungsfrei zu sein. Aber, das trifft für Menschen und Tier leider ganz und gar nicht zu.
Für die Katze ist Teebaumöl sogar ein besonders großes Problem:
Wegen des Gehalts an Phenolen ist Teebaumöl, wie auch Öle aus Thymian, Oregano oder Zimt, schon in verhältnismäßig geringen Mengen giftig. Katzen können die Phenole nicht verstoffwechseln. Deshalb können sie sie auch nicht ausscheiden. Es kommt in der Folge zur Anreicherung im Körper. Taumeln, Zittern und Unruhe, chronische Abmagerung und Schwäche stellen sich ein.
Wird die Katze schnell behandelt, kann sie sich innerhalb von 2-3 Tagen erholen. Wird die Öl-Behandlung aber fortgesetzt, kann es zu Koma und Tod der Katze führen.
Teebaumöl als Flohmittel:
Für Katzen ist die Anwendung von Teebaumöl als Flohmittel deshalb besonders gefährlich und sinnlos. Das Teebaumöl wird wiederholt aufgetragen und danach von den Tieren, während der Fellpflege, häufig wieder abgeleckt. Teebaumöle enthalten jedoch keinerlei insektizide Wirkstoffe. Sie könnten auf die Flöhe bestenfalls aufgrund des Geruches abstoßend wirken. Ich denke aber nicht, dass den Floh angesichts der zu erwartenden Mahlzeit der Geruch seines Opfers besonders interessieren dürfte.
Nicht zuletzt wegen der zahlreichen ungiftigen, definiert und konstant zusammengesetzten und hochwirksamen Flohmittel, die es für Katzen gibt, sollte man auf Experimente wie dieses mit Teebaumöl verzichten.
Falls du dich jedoch unsicher in dieser Sache fühlst, lass dich am besten von einem Tierarzt oder der örtlichen Vergiftungszentrale beraten!
Mehr zum Thema Vergiftungen bzw. was giftig für Katzen ist, kannst du in folgenden Artikeln lesen:
Giftig für Katzen
tödliche Gefahren für den Stubentiger
Permethrinvergiftung bei der Katze
Achtung bei Floh- und Zeckenmitteln