Ein kurzer Leitfaden für werdende Katzenmenschen:
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Inhaltsverzeichnis
Wie du für deinen pelzigen Freund eine katzengerechte Wohnung gestalten kannst!
Eine Freigänger Katze erlebt jeden Tag sehr viel, sammelt verschiedenste Eindrücke und trifft auf Artgenossen. Um eine katzengerechte Wohnung für eine Wohnungskatze zu gestalten, muss der Mensch genügend Anregungen schaffen, um ihr Leben abwechslungsreich und spannend zu gestalten.
Nur wenn du die Bedürfnisse deiner Katze kennst, und diese auch berücksichtigst, ist es möglich, ihr in einer Wohnung einen dauerhaft glückliches und spannendes Leben zu ermöglichen. Ich habe hier einige Vorschläge, wie du dein Zuhause katzenfreundlich gestalten kannst.
Die Wohnung selbst
Die Küche und das Bad bergen jede Menge Sicherheitsrisiken für die neugierige Katze. Daran solltest du unbedingt denken. Besonders zu erwähnen sind hier heiße Herdplatten und offene Öfen, Waschmaschinen und Kühlschränke (Sie sind die häufigsten Unfallursachen).
Aber auch gefährliche Flüssigkeiten, scharfe Gegenstände und, ganz wichtig, die meisten Zimmerpflanzen können zu Vergiftungen oder Verletzungen führen. Diese Sicherheitsrisiken solltest du, wenn möglich, noch vor dem Einzug der Katze beseitigen.
Bei einem Elektroherd genügt es, einen Topf mit kaltem Wasser auf die nach dem Kochen noch heiße Herdplatte zu stellen.
Die Katzenklo´s
Katzenklo´s sind sehr wichtig, da Kazten sehr saubere Tiere sind. Sie mögen einen ungestörten Platz, wo sie in Ruhe ihre Geschäfte erledigen können. Die Anzahl der Katzentoiletten richtet sich nach der Anzahl der Katzen die bei dir leben. Es sollten mindestens so viele sein wie Katzen, aber idealerweise noch eine mehr.
Bei einer einzelnen Katze sollten also zwei Katzenklos (zwei Katzen brauchen drei Katzenklos), die beide stabil und ausreichend groß sind, vorhanden sein. Du solltest sie nicht zu weit entfernt (Abstellkammer oder im Keller) und auch nicht zu zentral (z. B. im Flur) aufstellen, und sie sollten auf keinen Fall in der Nähe des Futter- oder eines Schlafplatzes der Katze aufgestellt werden.
Katzentoiletten mit Haube und Tür, bzw. geschlossene Katzentoiletten, können für dich als Besitzer sehr angenehm sein, aber nicht wenige Katzen weigern sich sie zu benutzen. Die Katzenklo´s sollten mit feiner, weicher Streu gefüllt sein, damit die Katze ihren Kot leicht vergraben kann. Harte Streu, oder Streu, die an den Pfoten der Katze kleben bleibt, führt häufig zu Verschmutzungen. Um die Toiletten sauber und geruchsfrei zu halten, solltest du geruchsbindende Katzenstreu verwenden und die Exkremente regelmäßig entfernen (je nach Bedarf mehrmals täglich). Du kannst auch eine Matte davorlegen, die das herabfallende Katzenstreu auffängt.
Die Katzentoiletten sollten eventuell an verschiedenen Stellen in der Wohnung aufgestellt werden, nicht nebeneinander.
Probleme mit Verunreinigungen
Obwohl Katzen von Natur aus sehr saubere Tiere sind, ist Verunreinigung eines der häufigsten Probleme bei Wohnungskatzen. Um den Auslöser herauszufinden, müssen zunächst organische Ursachen (besonders Blasenentzündungen und Erkrankungen der Harnwege) und Schmerzen untersucht und ausgeschlossen werden. Dein Tierarzt sollte hier deine erste Anlaufstelle sein (nicht erst in Social-Media Gruppen pseudo Experten um Rat fragen).
Ist die Katze gesund, verunreinigt aber weiterhin die Wohnung, deutet dies darauf hin, dass die Katze mit etwas in ihrer Umgebung unzufrieden ist. Jetzt solltest du mal darüber nachdenken, ob sich in der jüngsten Vergangenheit etwas geändert hat (z. B. Veränderungen in der Familie, neue Möbel, Änderungen im Tagesablauf usw.). Wenn es keine größeren Veränderungen in dieser Richtung gibt, müsst du herausfinden, was das Problem deines Fellterroristen ist. Hierfür solltest du einen Verhaltensexperten für Katzen konsultieren.
Der Futterplatz deiner Katze
Katzen, die in freier Wildbahn leben, bringen ihre Beute immer an einen sicheren und ruhigen Ort, bevor sie sie fressen. Daher sollte eine katzengerechte Wohnung auch einen sicheren Platz für die Fütterung der Katze bieten. Für das Wohlbefinden einer Katze ist es wichtig, dass sie immer am selben Ort und zu festen Zeiten gefüttert wird. Während die Katze frisst, sollte sie auf jeden Fall in Ruhe gelassen werden.
Das Futter sollte in kleinen Portionen über mehrere Mahlzeiten verteilt werden (empfohlen sind fünf Portionen pro Tag). Du solltest darauf achten, dass besonders Nassfutter nicht zu lange stehen gelassen wird (ins besonders in den warmen Jahreszeiten wird es sehr schnell sauer). Freigänger Katzen ernähren sich auch nicht nur von Mäusen, daher sollten auch Wohnungskatzen ihre Abwechslung bekommen.
Es ist allgemein bekannt, dass Katzen, genetisch bedingt, nicht viel trinken. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Katzen viel lieber Wasser trinken, wenn es nicht direkt neben ihrer Futterstelle steht, da das für sie unnatürlich ist. Wenn Sie einen Wassernapf, besser aber einen Trinkbrunnen, in einem anderen Raum aufstellen, wird die Katze ihn viel eher akzeptieren und regelmäßiger trinken gehen. Viele Katzen, auch unsere, trinken mit Begeisterung aus Wasserhähnen, Waschbecken oder Badewannen, wobei du aber darauf achten solltest, dass diese keine Rückstände von Wasch- oder Reinigungsmitteln enthalten. Erfahrungsgemäß können Katzentrinkbrunnen eine gute Möglichkeit sein, die Katze zum Trinken zu animieren!
Eine Katze, die ausschließlich im Haus lebt, braucht eventuell auch Katzengras, denn es hilft ihr, Haare loszuwerden, die sie beim Putzen verschluckt hat, entweder über den Verdauungstrakt oder durch Erbrechen.
Kratzgelegenheiten
Für die Katze ist das Kratzen eine Möglichkeit, ihre Krallen zu schärfen, und ihr Revier durch Duftstoffe in den Pfotenballen abzustecken – und es macht ihr auch einfach Spaß! Mit ihren Krallen kann sie jedoch auch eine Menge Schaden anrichten. Angefangen bei den “Mustern”, mit welchen sie sich auf den Händen ihres Besitzers verewigt, bis hin zu denen auf Tapeten, Teppichen und Polstermöbeln. Daher ist es sehr wichtig, dass in einer katzengerechten Wohnungsich ein Kratzbaum – oder mehrere – vorhanden ist.
Auch wenn ein Kratzbaum ein guter Anfang ist, kann er die Bedürfnisse deiner Katze aber nur teilweise erfüllen. Was du wirklich brauchst, ist ein mehrstöckiger Kletter- und Kratzbaum, der an einem Regal in der Nähe, oder an der Wand befestigt werden kann. Was gibt es Schöneres für eine Katze als einen Kratzbaum, der beinahe wie ein echter Baum ist?
Klettermöglichkeiten
Katzen setzen oder legen sich gerne auf erhöhte Aussichtspunkte. Das gibt ihnen ein Gefühl der Sicherheit und ermöglichen es ihnen, ihrer angeborenen Neugierde nachzugehen. Zerbrechliche, oder für die Katze gefährliche Gegenstände sollten daher an sicheren Orten platziert und Bücher so angeordnet werden, dass eine stabile Fläche entsteht. Finde einfach durch Beobachtung heraus, welches Regal bzw. welchen Platz deine Katze bevorzugt und schaffe dort Platz für sie.
Da sich Katzen auch gerne in kleine Nischen, oder Kartons, kuscheln, solltest du nur die Gegenstände entfernen, die wirklich im Weg sind, sonst sucht sich Ihre Katze einen anderen, noch unübersichtlicheren Platz. Nichts mögen Katzen lieber als eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Raum von einem hohen Aussichtspunkt aus zu nutzen und zu erkunden. Mögliche Lösungen sind, mehrere Regale nebeneinander zu stellen, Brücken zwischen ihnen zu bauen oder Regale wie Stufen aufzustapeln. Oder man macht der Katze eine Kletterwand mit Liegemöglichkeiten an die Wand.
Schlafplätze und Rückzugsmöglichkeiten
Einer Katze einen bestimmten Schlafplatz zuzuweisen, ist schlichtweg unmöglich. Wenn man nicht klar kommt damit, dass sie sich ihren Schlafplatz selbst aussucht, sollte man sich keine Katze nehmen, denn dann wäre sie ein Hund, und keine Katze.
Katzen lieben Wärme. Eine Möglichkeit, wie du deine Katze sehr glücklich zu machen kannst, besteht darin, ihr einen Schlafplatz über einem Heizkörper einzurichten, der an einem ruhigen und sicheren Ort angebracht ist. Wenn das Bettzeug schön und weich ist, umso besser. Eine Decke oder ein Handtuch reicht völlig aus und ist leicht zu reinigen. In den diversen Zoofachgeschäften erhältst du auch speziell angefertigte Heizkörperbetten für Katzen.
Hohle Räume bedeuten für eine Katze Sicherheit. Lass Sie einfach eine Schublade in deinem Schreibtisch oder einer Kommode offen, damit die Katze sie nutzen kann. Aber Vorsicht: Katzen klettern oft gerne hinter der Kommode herum, also schließe sie nicht ohne vorher nachzusehen!
Jede Katze sollte in einer katzengerechten Wohnung mehrere Liege- und Ruheplätze haben – welche, die ihrem Bedürfnis nach Körperkontakt und Wärme entsprechen, andere, die ihr die Möglichkeit geben, sich zurückzuziehen und zu verstecken.
Die Türen
Die meisten Wohnungskatzen werden sich bald dafür interessieren, was sich auf der anderen Seite der Haustür befindet, da du ja ständig durch diese Tür verschwindest! Wenn deine Katze lernt, die Türklinke zu bedienen (und das können viele Katzen), empfehlen ich, sie durch einen Türknauf zu ersetzen oder nach oben zu verdrehen. Viele Katzen lauern auch gerne hinter der Tür und schlüpfen dann schnell zwischen den Beinen des Menschen hindurch.
Du solltest auf diese raffinierten Fluchtversuche gefasst sein, wenn du nach Hause kommst, vor allem wenn die Haustür offen ist. Innentüren hingegen solltest du möglichst offenlassen, denn Katzen können enge Räume einfach nicht ausstehen – und das kann auch der Tür schaden!
Spieltrieb und die Aktivität
In freier Wildbahn sind Katzen neugierige Entdecker und eifrige Jäger. Da sich, nicht selten, Fliegen und andere Insekten in die Wohnung verirren, ist es deine Aufgabe, den angeborenen Spieltrieb und Jagdinstinkt der Katze in ein konstruktives Spiel zu verwandeln. Solche Spiele sollten so aufgebaut sein, dass die Katze natürliche Verhaltensweisen wie das Anpirschen an die Beute, das Springen und das Anschlagen ausleben kann.
Fenster und Balkone
Fenster üben auf Wohnungskatzen eine große Anziehungskraft aus, sie sind ein Tor ins Unbekannte und in die Freiheit. In einer städtischen Wohnung, vor allem in einer recht hoch gelegenen, kann das aber leicht und schnell zum Tod führen, weshalb es in einer katzengerechten Wohnung wichtig ist, die Katze davor zu schützen. Netze und Gitter sind im Handel erhältlich und verhindern, dass Katzen entkommen oder hinunterfallen.
Leider kommt es auch immer wieder zu schweren Unfällen durch gekippte Fenster. Die Katze klettert auf die Öffnung zu, rutscht in den Fensterschlitz und kann sich nicht mehr befreien – die Folgen können von Quetschungen bis zum Ersticken reichen!
Wenn jedoch alle Risiken und Gefahren beseitigt sind, sollte die Katze nicht vom Fenster ferngehalten werden. Ein schöner, sicherer Platz auf der Fensterbank, wo sie liegen und die Welt beobachten kann, bietet deiner Katze viel Abwechslung und Unterhaltung. Es versteht sich von selbst, dass eine Katze, wenn Sie die Möglichkeit dazu hat, es besonders genießt, sich zu sonnen und die Umgebung von einem strukturierten, gut gesicherten Balkon aus zu beobachten.
Zwei Katzen in einem Zuhause
Wenn zwei Katzen den ganzen Tag allein zu Hause sind, vertreiben sie sich die Zeit und die Langeweile mit Spielen, wobei sie sich gegenseitig anspornen. Obwohl Katzen viel schlafen, wechseln sich diese Ruhephasen mit sehr aktiven Phasen ab, in welchen sie Tiere jagen, spielen und ihr Revier verteidigen. Wichtig in einer katzengerechten Wohnung ist aber auch, dass jede Katze die Möglichkeit hat, der anderen aus dem Weg zu gehen und sich zurückziehen kann. Vor allem aber auch, dass die beiden Tiere miteinander auskommen.
Wenn du dir zwei Kätzchen anschaffst, funktioniert die Vergesellschaftung oft besser, wenn sie beide vom gleichen Geschlecht sind. Wenn du ein erwachsenes Tier vergesellschaften willst, solltest du dich von einem Verhaltensberater oder von entsprechend geschultem Personal in einem Tierheim beraten lassen, und dabei den Charakter und die Vorlieben deiner eigenen Katze beschreiben. Manche Katzen ziehen es einfach vor, allein zu leben, und auch das sollte respektiert werden.