Harnsteine bei der Katze

WICHTIGER HINWEIS:

Die Informationen in diesem Artikel sind nach bestem Wissen und Gewissen von uns recherchiert und zusammengestellt worden. Dieser Artikel kann auf keinen Fall eine qualifizierte Beurteilung oder Diagnose eines Veterinärmediziners ersetzen.

Der Artikel soll lediglich eine Hilfestellung für dich als Katzenbesitzer sein um eine eventuelle Erkrankung deiner Katze durch Harnsteine frühzeitig zu erkennen, und schlimmeres zu vermeiden.

Um wirklich ganz sicher zu gehen und nichts zu übersehen, empfehlen wir dir bei Verhaltensveränderungen, oder dem Auftreten von im Artikel beschriebenen Symptomen, dringend die Konsultation eines Tierarztes.

Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Information und lehnen somit jegliche Haftung ab.

Harnsteine bei der Katze

Die verschiedenen Formen der Harnsteinerkrankung

Es gibt fünf verschiedene Formen von Harnsteinen.

Die Symptome

Häufig tritt als erstes Symptom von Harnsteinen bei der Katze eine mehr oder weniger schwere Blasenentzündung auf. Die Blasenwände werden von den Harnsteinen gereizt und häufig auch verletzt.

Eine Blasenentzündung macht sich bemerkbar, indem die Katze deutlich häufiger als sonst auf Toilette geht. Auch kann es passieren, dass sie unsauber wird. Aufgrund des ständigen Harndrangs verliert sie auch außerhalb der Toilette immer wieder Tröpfchen und manchmal auch größere Mengen an Urin. Manchmal treten Schmerzlaute beim Wasserlassen auf. Auch Blut im Urin kann Hinweis auf Harnsteine geben.

Ist die Erkrankung bereits weiter fortgeschritten, kann es passieren, dass die Harnsteine die Harnröhre derart verstopfen, dass gar kein Wasserlassen mehr möglich ist. Tritt dieser Fall ein, sollte die Katze umgehend dem Tierarzt vorgestellt werden. Kommt es zu einem Rückstau des Urins in die Nieren, können Giftstoffe nicht abtransportiert werden. Organschäden und Nierenversagen können schlimmstenfalls folgen.

Ursachen und Gegenmaßnahmen

Die Ernährung

Harnsteine und Erkrankungen der Nieren gehören zu den häufigsten aber auch zu den vermeidbarsten Katzenkrankheiten. Oft liegt die Grundursache der Erkrankung in einem falschen Lebensstiel der Katze.

Ungesundes bzw. unpassendes Futter gilt als Hauptauslöser für Harnsteine bei der Katze und Nierenerkrankungen. Häufig ist eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr schuld. Ein dadurch aus dem Gleichgewicht geratener PH-Wert oder auch Bakterienansammlungen durch zu geringen Abtransport der Flüssigkeiten lassen sich als Ursachen benennen.

Um den Zusammenhang zwischen dem gängigen Katzenfutter und einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr zu begreifen, muss zuerst einmal den Ursprung der Hauskatze verstehen.

Im Gegensatz zur Europäischen Wildkatze, welche in den durchaus kalten und feuchten Regionen Europas zu Hause ist, stammen die Vorfahren unserer Hauskatze aus trockenen Steppen- und Wüstengebieten. Die Katze kann daher durchaus als Wüstentier bezeichnet werden.

Lebewesen der Wüste und auch ihre Nachfahren haben die Eigenart mitbekommen, sehr wenig zu trinken. Über 90 Prozent ihres Flüssigkeitsbedarfs nehmen Katzen über die Nahrung zu sich. In der Natur ernähren sich Katzen von Kleintieren wie Mäusen, Ratten, Feldhamstern, Vögeln und hin und wieder auch Insekten wie Schnecken, Schaben und ähnlichen Tieren.

Die Feuchtigkeit, die eine Katze durch das Blut ihrer Beute und das Wasser, welches sich im Körper der Beute befindet, zu sich nimmt, genügt ihr zum Überleben. Es muss nur sehr wenig Wasser nachgetrunken werden. Auch wenn den heutigen Hauskatzen in unseren Breitengraden mehr als genug Wasser zur Verfügung steht, hat eine Katze nur ein sehr geringes Bedürfnis zu trinken. Diese Eigenschaft wurde ihr einfach in die Wiege gelegt.

Ein großes Problem in der Ernährung der Katze ist Trockenfutter.

Im Gegensatz zu Nassfutter, welches mit bis zu 90 Prozent Flüssigkeitsanteil durchaus die Bedürfnisse einer Katze an Wasser zu decken vermag, ist im Trockenfutter durchschnittlich 10 Prozent Feuchtigkeit enthalten. Wird eine Katze also ausschließlich über Trockennahrung ernährt, wird sie in den seltensten Fällen zum Ausgleich mehr trinken.

Das Trinkverhalten bleibt in der Regel gleich. Somit entsteht im Katzenkörper ein Flüssigkeitsdefizit von 80 Prozent gegenüber einer Katze, die ausschließlich von Nassfutter ernährt wird, oder die sich ihre Beute selber fängt. Je höher der Anteil an Trockenfutter in der täglichen Katzenernährung ist, desto größer wird das Flüssigkeitsdefizit sein.

Trockenfutter, häufig das qualitätsferne Billigfutter aus dem Supermarkt, ist bei Katzen sogar besonders beliebt.

gesundes Katzenfutter und Wasser, vorbeugend gegen Harnsteine bei der Katze

Warum ist das so?

Das liegt vor allem an der Tatsache, dass Trockenfutter aufgrund seiner im Trockenzustand deutlich konzentrierteren Inhaltsstoffe auch deutlich stärker riecht und deutlich intensiver schmeckt. Bevor Katzen essen, riechen sie an ihrem Futter. Je intensiver der Geruch, desto attraktiver ist das Futter für die Katzennase.

Häufig liegt die Vorliebe für Trockenfutter nicht nur am intensiveren Geruch aufgrund der Trocknung des Futters. Gerade minderwertige Billigfutter bestehen nur zu einem sehr geringen Teil aus Fleisch. Üblich ist ein Anteil von 4 Prozent. Der Rest besteht aus billigen Füllstoffen wie Getreide, Tier- und Pflanzenmehl.

Zusätzlich kommen noch eine ordentliche Portion Zucker, Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Verdickungsmittel oben drauf. All das sorgt nicht nur dafür, dass die Katze das Futter besser annimmt und gesünderes Futter nach einer Weile verweigert. Es sorgt auch dafür, dass die Katze, sowohl bei minderwertigem Trocken-, als auch bei minderwertigem Nassfutter, nicht das bekommt, was sie benötigt, um lange gesund und fit zu bleiben.

Katzen benötigen in ihrem Futter einen Fleischanteil von 95 Prozent und einen Anteil von pflanzlichen Stoffen von etwa 5 Prozent. Die pflanzlichen Produkte sollten 5 Prozent nicht übersteigen, da dies den PH Wert des Urins zusätzlich negativ beeinflusst und somit Organe schädigen kann.

Ist das Katzenfutter, wie beinahe jedes Fertigfutter auf dem Markt, zu Haltbarkeitszwecken gekocht worden, dann sind diesem zusätzlich viele Vitamine abhandengekommen. Diese Vitamine müssen im Anschluss wieder zugesetzt werden, damit die Katze alles bekommt, was sie benötigt. Ein gutes Katzenfutter sollte, wenn nicht gebarft, also roh gefüttert wird, genauestes deklariert sein.

Der Kunde muss wissen, was sich in diesem Futter befindet. Im Billigfutter wird neben den 4 Prozent Fleischanteil häufig auch die Deklaration “Tierische und Pflanzliche Nebenerzeugnisse” angegeben. Dies bedeutet in der Regel, dass es sich um tierische bzw. pflanzliche Abfallprodukte handelt. Hühnerkrallen, Hühnerschnäbel, Rinderhufe, Zähne, Federn und Fell sowie die Reste aus der Pflanzenindustrie. Das können Brotreste, Reste von alten Nudeln, Kerngehäuse und Reste der Speiseölindustrie sein.

All das würde die Katze niemals ohne die Zugabe von künstlichen Enzymen und starken Geschmacksverstärkern essen. Mehr zum Thema gutes Katzenfutter können Sie in unserem Blogartikel „Was ist gutes Katzenfutter“ lesen.

Trockenfutter ist hin und wieder als Leckerchen in Ordnung, sollte jedoch keinesfalls auf dem täglichen Speiseplan der Katze stehen. Auf die menschliche Nahrung übertragen, kann gesagt werden, dass Nassfutter für uns wie frische Kartoffeln sind, und Trockenfutter ist wie Kartoffelchips.

Auch muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Katzenfutter nicht mit Vitaminen übersättigt wurde. Studien zufolge fördern zu hohe Mengen an Vitamin D, Vitamin C, Kalzium und Natrium im Futter die Bildung von Oxalatsteinen. Genauso wie ein zu niedriger Anteil an Magnesium. Wird zu viel Magnesium gefüttert, fördert dies wiederum die Bildung von Struvit-Steinen.

Ein gutes Futter ist dann ein Nassfutter, wenn es einen Anteil an hochwertigen tierischen Produkten von 95 Prozent aufweist und einen Anteil an pflanzlichen Produkten von 5 Prozent (z.B. Lucky Kitty oder MjamMjam). Auf der Verpackung sollte der Anteil der verwendeten Tiere genauestens aufgelistet sein. Tierische Nebenprodukte sollten aus genau aufgelisteten Organen bestehen wie Leber, Niere, Magen, Pansen oder Herz.

Pflanzliche Nebenerzeugnisse sollten aus katzenverträglichem Gemüse wie Kartoffeln, Karotten, Gurken, Salat oder Kräutern bestehen. Ein gutes Futter, welches nicht nur den täglichen Flüssigkeitsbedarf der Katze deckt, sondern auch ihren Bedarf an gesundem, nährstoffreichem Fleisch, Gemüse und Vitaminen, ist die beste Art, Harnsteinen bei der Katze und anderen Nierenproblemen vorzubeugen.

Ein ungesunder Lebensstil

Neben einer artgerechten Ernährung spielt der allgemeine Lebensstil der Katze eine große Rolle, um Harnsteinen und anderen Erkrankungen vorzubeugen. Demzufolge haben übergewichtige Katzen ein mehr als doppelt so hohes Risiko, an Harnsteinen und Nierenleiden zu erkranken. Neben dem falschen Futter kann auch Bewegungsmangel zu Harnsteinen bei der Katze beitragen. In der Natur sind Katzen in der Regel den ganzen Tag damit beschäftigt zu laufen, zu springen, zu klettern, Mäuse zu jagen und die Nachbarschaft zu erkunden.

Gerade Katzen, die keinen Freigang genießen, leiden oft an latentem Bewegungsmangel. Wird ihnen durch ein großes Haus nicht genügend Abwechslung geboten, stehen der Katze keine ausreichenden Spiel- und Klettermöglichkeiten zur Verfügung. Oder lebt die Katze gar in sehr engen Verhältnissen, so ist Bewegungsmangel vorprogrammiert. Je weniger sich eine Katze bewegt, desto weniger Futter benötigt sie am Tag. Häufig ist es jedoch so wie bei uns Menschen auch, dass Langeweile mit Essen kompensiert wird. Katzen, die rund um die Uhr in beengten Verhältnissen leben, zusätzlich als Einzelkatze gehalten werden und vielleicht sogar viel allein sind, leiden oft unter starkem Frust und Depressionen. Viele Katzen essen aus Frust und Langeweile.

Wird sehr billig und minderwertig gefüttert, leiden viele Katzen zusätzlich an Mängeln des Vitamin- und Mineralstoffhaushaltes. Der Körper signalisiert den Drang zur Nahrungsaufnahme, um Mängel besser abdecken zu können. Steht einer Katze, wie in vielen Haushalten üblich, ganztags Futter zur Verfügung, so ist das Risiko zu verfetten weiter erhöht.

Katzen brauchen Bewegung, frische Luft, Tageslicht, sowie eine interessante Beschäftigungsmöglichkeit, Katzengesellschaft und gutes Nassfutter, um langlebig, gesund und zufrieden zu bleiben. Dabei ist sowohl auf das körperliche wie auch auf das psychische Gleichgewicht der Katze zu achten.

Das Problem mit Frühkastrationen

Viele Katzen werden frühkastriert. Nicht nur im Tierschutz werden Frühkastrationen häufig praktiziert. Auch privaten Katzenhaltern wird immer häufiger zu Frühkastrationen ab einem Alter von 5 Monaten geraten.

Dies bringt sowohl Vorteile als auch Risiken mit sich.

  • Zu den Vorteilen gehört sicherlich, dass die Katze am Fortpflanzen gehindert wird. Gerade junge Freigänger Katzen könnten bereits geschlechtsreif sein, bevor der Mensch dieses überhaupt bemerkt. Dies bringt ein unnötiges Geburtenrisiko mit sich.
  • Ein weiterer Vorteil ist, dass die Katze aufgrund der sich kaum entwickelnden Geschlechtermerkmale weniger bis gar kein Territorialverhalten zeigt. Sie gerät dadurch auch weniger häufig in Auseinandersetzungen mit anderen kätzischen Hausgenossen oder Nachbarskatzen.
  • Der größte Nachteil der Frühkastration ist jedoch die zurückbleibende Entwicklung und das damit verbundene Risiko für Harnsteine. Vor allem bei Katern ist dieses Risiko deutlich stärker ausgeprägt als bei weiblichen Katzen. Die Harnröhre eines Katers ist deutlich länger als die eines weiblichen Tieres.

Wird der Kater während des Wachstums kastriert, so wächst er zwar in die Höhe, die Geschlechtermerkmale, wie etwa das Wachstum des Penis, fallen jedoch zurück. Somit bleibt die Harnröhre des Tieres ein Leben lang verengt und klein. Das Risiko einer Harnröhrenverstopfung steigt ab dem Alter von 2 Jahren stetig an. Wird das Tier zudem mit Trockenfutter gefüttert, ist die Bildung von Harnsteinen als nicht unwahrscheinlich zu betrachten.

Ausgewachsene Kater, die ab einem Alter von 15 Monaten kastriert werden, weisen kein kastrationsabhängiges Risiko für Harnsteine auf.

Häufig betroffene Katzenrassen

Bestimmte Katzenrassen tragen ein erhöhtes Risiko in sich.

Studien zu Folge sind bestimmte Katzenrassen häufiger von Harnsteinen betroffen als andere.

Zu diesen Rassen gehören:

Britisch Kurzhaar, Ragdoll, Kartäuser, Siam, Scottish Fold, Perser, Somali und die Heilige Birma.

Diagnosestellung

Besteht bei einer Katze der Verdacht auf Harnsteine, stehen mehrere Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Das reine Abtasten einer Katze reicht nicht aus, um Harnsteine bei der Katze sicher zu diagnostizieren. Der Urin muss abgenommen und eingehend untersucht werden. Zuallererst wird gemessen, ob und welcher Bakterienstamm im Urin zu finden ist. Auch wird der Urin auf Blut untersucht. Auf diese Weise kann der Katze ein passendes Antibiotikum verabreicht werden, um der Blasenentzündung Herr zu werden.

Zudem wird auf Harnsteine getestet. Unter einem Mikroskop kann der Tierarzt feststellen, um welche Art von Steinen es sich handelt und wie groß diese sind, damit effizient behandelt werden kann. Ein Blasenultraschall gehört ebenfalls zum Standard einer Diagnosestellung. Im Bedarfsfall kann auch eine Röntgenaufnahme oder aber auch eine Ultraschalluntersuchung des Blasennierentrakts angezeigt sein.

Notfall und Akutbehandlung

Ein Notfall tritt dann ein, wenn die Katze aufgrund einer akuten Verstopfung der Harnröhre keinen Urin mehr absetzen kann. Dies ist nicht nur äußerst schmerzhaft für das Tier, sondern kann in lebensbedrohlichen Zuständen enden. Ein sofortiger Besuch beim Tierarzt oder in der Tierklinik ist unumgänglich. Der Tierarzt spült die Blase der Katze und legt einen Katheter, damit der angestaute Urin abfließen kann.

Eine Erkrankung an Struvitsteinen

Struvitsteine entstehen, wenn der PH-Wert des Katzen-Urins 7,0 übersteigt und lösen sich auf, wenn der Wert auf unter 6,5 fällt. Der Normalwert liegt bei etwa 6,5 – 7,2.

Je niedriger der Wert, desto saurer ist der Urin. Je höher der Wert, desto basischer ist der Urin.

Struvitsteine bestehen aus Magnesium-Ammoniumphosphat und weisen unterm Mikroskop eine längliche, rechteckige Form, welche auch als Sargdeckelform bekannt ist, auf. Das Rückfallrisiko einer erkrankten Katze liegt bei etwa 27 Prozent.

Die Behandlung von an Struvitsteinen erkrankter Katzen

Zu allererst sollte das Futter umgestellt werden. Ein spezielles Diätfuttermittel ist nicht notwendig. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, ausschließlich Nassfutter zu füttern. Trockenfutter muss unter allen Umständen vermieden werden. Weigert sich die Katze, etwa aufgrund von Gewöhnung, Nassfutter zu fressen, sollte dem Trockenfutter unbedingt Wasser beigemischt werden. Auch dem Nassfutter kann zusätzlich Wasser beigemischt werden, um die Nieren zu spülen und ein Heranwachsen weiterer Steine zu verhindern.

Das Futter sollte sich dazu eignen, den PH Wert zu senken, damit sich die Struvitsteine möglichst selbstständig auflösen. Dies erzielt man mit einem Futter, welches einen hohen Fleischanteil von idealerweise 95 Prozent besitzt. Fleisch besitzt einen niedrigen PH-Wert, während Pflanzen basisch sind und somit einen hohen PH-Wert besitzen. Bei Harnsteinen sollte die pflanzliche Kost 5 Prozent keinesfalls übersteigen.

Außerdem sollte darauf geachtet werden, ein magnesiumarmes Futter zu wählen, da die Struvitsteine aus Magnesium-Ammoniumphosphat bestehen und ihnen durch einen geringeren Anteil Magnesium im Futter der Nährboden entzogen wird.

Als Richtwert gilt ein maximaler Magnesiumanteil von 0,02 Prozent im Nassfutter und 0,1 Prozent im Trockenfutter. Das Kalzium-Phosphor- Verhältnis von 1,1 – 1,2:1 sollte angestrebt werden.

Auf Getreide und stärkehaltiges Gemüse wie Kartoffeln muss während der Erkrankungsphase verzichtet werden. Wird dieser Ernährungsplan befolgt, lösen sich Struvitsteine in der Regel binnen 4 bis 6 Wochen von selbst auf.

Röntgenbild einer Katze mit Struvitsteinen

Eine Erkrankung an Oxalatsteinen

Oxalatsteine entstehen, wenn der Harn zu sauer ist.

Sie bestehen aus Kalzium Oxalat und bilden sich bei einem PH Wert unter 6,29. Sie können, sind sie einmal da, durch eine diätische Ernährungsumstellung nur sehr begrenzt beseitigt werden. Häufig ist eine Blasenspülung oder gar eine Operation unumgänglich.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Oxalatsteinen. Als sogenannte Whewellit-Steine oder als Weddellit-Steine.

Die beiden Formen unterscheiden sich in Form, Farbe, Struktur und im Wassergehalt.

  • Whewellitsteine besitzen scharfe Kanten, sind hart, glatt und haben eine braune bis schwarze Farbe.
  • Weddellitsteine sind von lockerer aber dennoch fester Struktur und sind farblos oder gehen leicht ins Gelbliche.

Beide Arten zeigen sich unter dem Mikroskop pyramiden- oder hantelförmig. 1984 waren Oxalatsteine für nur 5 Prozent der Harnsteininfektionen bei Katzen verantwortlich. Im Jahre 1999 betrug die Zahl bereits 31 Prozent. Der Anstieg ist rasant. Es wird vermutet, dass spezielle Diätfuttermittel gegen Struvitsteine für den Anstieg von Oxalatsteinen verantwortlich sind. Diese wirken zwar Struvitsteinen entgegen, begünstigen dauerhaft eingenommen jedoch die Entstehung von Oxalatsteinen.

Auch kommt eine gegen Struvitsteine prophylaktische Verringerung des Magnesiumanteils im Fertigfutter in Betracht.

Die Behandlung von an Oxalatsteinen erkrankten Katzen

Genau wie bei den Struvitsteinen, sollte das Futter der Katze umgehend umgestellt werden. Keinesfalls sollte Trockenfutter verfüttert werden. Wenn dies nicht zu umgehen ist, muss dem Trockenfutter Wasser beigemischt werden. Das gleiche gilt für Nassfutter. Auch diesem sollte ein wenig zusätzliches Wasser hinzugefügt werden, um die Blase kräftig zu spülen und dem Anwachsen weiterer Steine vorzubeugen.

Oxalatsteine, die bereits bestehen, können über die Ernährung nur sehr bedingt beseitigt werden. Eine Ernährungsumstellung ist jedoch unumgänglich, um weiteren Steinen vorzubeugen und sollte der erste Schritt in die richtige Richtung sein.

Ein Diätfuttermittel gegen Oxalatsteine gibt es nicht.

Keinesfalls sollten die gängigen Diätfuttermittel gegen Struvitsteine gefüttert werden, denn diese Mittel begünstigen Oxalatsteine weiter und sind als kontraproduktiv zu betrachten. Um die Steine zuverlässig zu entfernen, muss meist die Harnröhre der Katze gespült werden. Sind die Steine bereits sehr groß, kann auch eine Operation vonnöten sein.

Der Pingpong-Effekt zwischen Struvitsteinen und Oxalatsteinen

Die beiden Steinarten entstehen bei gegensätzlichem Klima.

Häufig entstehen Oxalatsteine, nachdem gegen Struvitsteine behandelt bzw. angefüttert wurde. Schlägt das Blasenklima zu stark in die andere Richtung, kann es dann zum sogenannten Pingpong-Effekt kommen.

Um den PH-Wert und die Gesundung der Blase im Auge zu behalten, empfiehlt es sich, in regelmäßigen Abständen von 4 – 6 Wochen weitere Untersuchungen zu veranlassen. Auch sollte eine extreme Futterumstellung, in Hinsicht auf einen sehr geringen Magnesium- und Phosphorhaushalt, nur bis zur Gesundung der Katze fortgeführt werden, damit Oxalatsteinen kein Nährboden zum Wachsen gegeben wird.

Wichtig ist, die Katze dauerhaft gesehen artgerecht zu ernähren und einen für ein gesundes Blasenklima optimalen und nicht einen allzu extrem in die eine oder die andere Richtung ausschlagenden Mineralienanteil anzustreben.

Weitere Maßnahmen gegen Harnsteine bei der Katze

Übergewicht reduzieren

Übergewichtige Katzen leiden überdurchschnittlich häufig unter Harnsteinen.

Oft ist nicht nur die Menge des Futters ausschlaggebend für das Übergewicht, sondern vor allem die Art des Futters. Bei einem hochwertigen, katzengerechten Nassfutter liegt mengen- und gewichtstechnisch nicht weniger im Futternapf.

Durch eine geringere Energiedichte bei einem gleichzeitigen Anstieg an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, bekommt die Katze alles, was sie benötigt, wird satt und nimmt dennoch ab. Außerdem sollte auf ausreichend Bewegung und Abwechslung im Katzenalltag geachtet werden.

Nach wie vor gilt: Trockenfutter und andere “Süßigkeiten” bleiben in der Phase des Abnehmens absolut tabu.

Die Katze zum vermehrten Trinken animieren

Als “Wüstentiere” trinken Katzen wenig und nehmen den Großteil der Flüssigkeit über die Nahrung zu sich. Das Hauptfutter einer Katze muss demnach aus Nassfutter bestehen.

Trockenfutter ist keine artgerechte Katzennahrung. Auch nicht die Teilfütterung von Nass- und Trockenfutter. Es kann im Bedarfsfall etwas Wasser unter das Nassfutter gemischt werden. Es sollten mehrere Wasserschüsseln bzw. Trinkmöglichkeiten (wie zum Beispiel Trinkbrunnen) im Haus verteilt werden, um die Katze zum vermehrten Trinken anzuregen.

Es sollte aber dabei auch bedacht werden, dass Katzen nicht gerne dort trinken, wo sie essen. Das Wasser sollte also nicht neben dem Futternapf platziert werden, sondern in ausreichender Entfernung, um es für die Katze noch attraktiver zu machen.

Den PH-Wert beeinflussen

Je nach Richtung, in welche der PH-Wert ausschlägt, können sich verschiedene Formen von Steinen bilden. Um Harnsteinen bei der Katze entgegen zu wirken, sollte der PH-Wert stabil gehalten werden. Bei krankhaft veränderten Werten greift der Tierarzt zu Mitteln, die den Harn entweder ansäuern oder entsprechend entsäuern.

Dies kann, und sollte dauerhaft gesehen, auch über das Futter erreicht werden. Mit der Beigabe von einem ausreichenden Fleischanteil im Katzenfutter (95 Prozent), der Zugabe von Vitamin C (Ascorbinsäure) oder auch der Zugabe von natürlichem Vitamin C, wie es etwa in Hagebuttenpulver zu finden ist.

Soll Oxalatsteinen vorgebeugt werden, kann zu Calciumcitrat gegriffen werden. Dieses soll der Bildung von (Kalzium) Oxalatsteinen entgegenwirken und den PH-Wert gleichzeitig stabil sauer halten, damit auch Struvitsteinen kein Nährboden geboten wird.

Den PH-Wert regelmäßig kontrollieren lassen

Ob die Ernährung stimmig ist und Harnsteinen dauerhaft entgegengewirkt werden kann, bestimmt der PH-Wert. Sind bereits Harnsteine aufgetreten, sollte dieser in regelmäßigen Abständen vom Tierarzt kontrolliert werden. Nur dann kann sichergegangen werden, dass Harnsteinen aller Art der Nährboden entzogen wird und die Katze ein dauerhaft gesundes Blasenklima entwickelt.

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