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ZECKEN BEI DER KATZE
Zecken bei der Katze sind in unseren Breiten sehr häufig. Zecken, das sind Parasiten, die nicht nur uns Menschen, sondern auch unsere Haustiere, Katzen, Hunde etc. befallen können. Wenn eine Zecke einen Wirt befällt, dann um für eine bestimmte Zeit dessen Blut zu saugen. Je nachdem in welchem Entwicklungsstadium sich die Zecke befindet, variiert dieser Zeitraum von 2 bis 10 Tage. Das wirklich Gefährliche an den Zecken ist jedoch nicht, dass sie Blut saugen, sondern dass sie Überträger von Krankheitserregern wie Bakterien und Viren sind.
Im Vergleich zu Hunden kommt es durch Zecken bei der Katze weniger oft vor, dass diese von durch die Zecken übertragenen Krankheiten betroffen sind. Europäische Katzen werden am häufigsten von Schildzecken (Ixodidae) befallen. Diese können Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose und Babesiose übertragen.
Die häufigsten Zecken bei der Katze und wie sie aussehen!
In Österreich und Deutschland finden sich als am Häufigsten vorkommende Zeckenarten bei Katzen, der gemeine Holzbock, (lat. Ixodes ricinus) welcher zur Familie der Schildzecken gehört sowie die Buntzecke (lat. Dermacentor reticulatus). Häufig in südeuropäischen Ländern vorkommend und daher wesentlich seltener bei Katzen zu finden, ist die braune Hundezecke, (lat. Rhipicephalus sanguineus) welche trotz ihres Namens auch unsere Katzen befallen kann.
Wie sehen die Zecken aus und welche Krankheiten übertragen sie?
Bild: Holzbock Ixodes ricinus (Linnaeus, 1758), Foto von Richard Bartz CC-BY-SA-2.5.
Der gemeine Holzbock
Die bekannteste Art der Schildzecken ist der gemeine Holzbock. Diese Zecke bevorzugt neben den Haus- und Wildtieren auch den Menschen als Wirt. Ist die Zecke mit Krankheitserregern infiziert, kann das für Mensch und Tier gefährlich werden. Der gemeine Holzbock gilt, unter anderem, nämlich als Überträger der für Menschen gefährlichen Lyme-Borreliose sowie der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Der gemeine Holzbock kommt üblicher Weise zwischen den Monaten März und Juni sowie von September bis November vor. Ist die Zecke mit entsprechenden Erregern infiziert, kann sie die Borreliose und auch die Anaplasmose auf die Katze, den Hund und auch auf den Menschen übertragen.
Die Bunt- oder Auwaldzecke
Bild: Dermacentor reticulatus, male, Foto von Rainer Altenkamp, Berlin, CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0
Bild: Holzbock Ixodes ricinus (Linnaeus, 1758), Foto von Richard Bartz CC-BY-SA-2.5.
Die braune Hundezecke
Selbst wenn es der Name dieser Zecke nicht vermuten lassen würde, die braune Hundezecke kann neben Hund und Mensch auch die Katze befallen. Die braune Hundezecke kommt zwar seltener vor als die anderen Zecken, kann dafür aber das ganze Jahr über vorkommen. Im Freien überleben die braunen Hundezecken bei kühlen Temperaturen zwar nur sehr schlecht, aber im Gegensatz zu den anderen Zecken, überlebt die braune Hundezecke auch in Räumen. Deshalb können diese Zecken bei der Katze ganzjährig auftauchen und auch eine Ansteckung ist daher das ganze Jahr über möglich.
Die Erkrankungen die die braune Hundezecke auf die Katzen übertragen kann sind die Ehrlichiose und die Tularämie. Trotzdem diese beiden Erkrankungen bei Katzen seltener als bei Hunden vorkommen, können sie trotz allem schwerwiegende gesundheitliche Folgen für die Katze zur Folge haben.
Soll man die Zecken bei der Katze entfernen?
Wenn Sie Zecken bei der Katze entdecken, sollten Sie diese so rasch wie möglich entfernen. Sollten Sie sich nicht sicher sein ob Sie die Zecke entfernen können, wenden Sie sich rasch an Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin und warten Sie auf keinen Fall ab bis sich die Zecke vollgesaugt hat und von selbst abfällt. Wie bereits oben erwähnt, können infizierte Zecken für die Katze zum Teil lebensbedrohliche Krankheiten übertragen.
Daher gilt: Zecken so schnell wie nur irgend möglich entfernen. Denn, je länger die Zecke in der Haut sitzt und Zeit hat sich vollzusaugen, desto höher wird das Risiko einer Infektion durch Krankheitserreger.
Wann erfolgt die Infektion?
Zu welchem Zeitpunkt eine Zecke mit ihrem Speichel die Krankheitserreger auf die Katze überträgt, weiß niemand genau zu sagen. Nachdem es aber nach dem Stich der Zecke oft Stunden oder Tage bis zur Übertragung dauert, sollten Sie diese Zeit zum Schutz der Gesundheit Ihrer Katze so effizient wie möglich nutzen. Ist die Zecke mit keinem Krankheitserreger infiziert, ist der Stich für die Katze meist harmlos und mit keinen bzw. nur mit geringgradigen Folgen verbunden.
Sind Zecken bei der Katze gefährlich?
Hier muss man leider sagen, ja, Zecken bei der Katze sind unter Umständen sehr gefährlich. Infizierte Zecken können mitunter sehr schwere Erkrankungen auf die Katze übertragen. Daher geht es, wenn Sie ihre Katze vor Zecken schützen möchten, beim Zeckenschutz primär darum, die Katze vor den zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten wie Borreliose, Babesiose oder Anaplasmose, zu schützen als vor dem eigentlichen Zeckenstich, der hat nämlich für die Katze kaum Folgen.
Es soll aber auch erwähnt werden, dass nicht zwangsläufig jeder Kontakt mit einer infizierten Zecke auch zu einer Infektion führen, und nicht jede Infektion zu einer schweren Erkrankung der Katze führen muss.
Wie entferne ich Zecken bei der Katze!
Zecken sollte man, egal ob bei Mensch oder Tier, ausschließlich mit dafür geeigneten Instrumenten entfernen. Entfernt man die Zecke mit bloßen Fingern, besteht die Gefahr, dass die Zecke gequetscht wird und man dadurch die Krankheitserreger in die Stichwunde drückt. Es sollte unbedingt auch die Verwendung von Klebstoff, Öl oder Alkohol unterlassen werden, da dadurch ebenfalls ein erhöhtes Risiko einer Erregerübertragung besteht. Ein sicheres und wirksames Instrument zur Zeckenentfernung ist zum Beispiel eine Zeckenzange.
Wie geht´s am besten?
Die Zecke setzt sich mit ihren Widerhaken am Stechapparat in der Haut fest. Man sollte die Zecke daher mit einem gleichmäßigen und nicht zu starkem Zug nach oben aus dem Stichkanal herausziehen, damit sie langsam aus der Haut löst. Beim Entfernen sollte man ein drehen der Zecke unbedingt vermeiden, da dadurch oft Teile der Zecke in der Haut verbleiben.
Am besten ist es, die Zecke so nahe wie möglich an der Haut zu fassen und gleichmäßig, aber nicht zu heftig, gerade nach oben von der Einstichstelle wegzuziehen. Bis sich die Zecke löst, kann es durchaus schon einmal eine halbe Minute dauern. Dafür gleitet sie aber dann ganz einfach aus der Haut.
Wichtig!
Die Zecke bei der Katze nicht komplett entfernt – was tun?
Sollte die Zecke bei der Katze nicht komplett herausgezogen worden und ein Rest in der Haut verblieben sein, kann es zu lokalen Entzündungsreaktionen rund um die Einstichstelle kommen. Ebenso kann sich die durch den Zeckenstich verursachte Wunde entzünden. Meist heilt das in beiden Fällen aber problemlos aus.
Wenn sich die Stelle nach dem Entfernen entzünden sollte und die Entzündung nicht rasch wieder abheilt, wenden Sie sich unbedingt an Ihren Tierarzt bzw. Ihre Tierärztin. Wenn Katzen, speziell Katzenwelpen, was sehr selten vorkommt, von sehr vielen Zecken gleichzeitig befallen sind, kann das unter Umständen sogar zu einer Blutarmut führen!
Wie kann man Zecken bei der Katze vorbeugen?
Die Prophylaxe von Ektoparasiten wie Zecken, Flöhen, Mücken, usw. führt, wie bei kaum einem anderen Thema (ausgenommen die Entwurmung der Katze) zu einer derart differierenden Sichtweise zwischen Tierärzten und Tierbesitzern.
Wie groß das Risiko eines Zeckenbefalls und einer dadurch verursachten Erkrankung wirklich ist, ist von verschiedenen Faktoren abhängig! Der wichtigste Faktor dabei ist, ist die Katze eine Wohnungskatze oder eine Freigänger Katze. Ein weiterer Faktor ist, ob Ihr zu Hause in einem Risikogebiet für bestimmte Zeckenarten und von Zecken übertragenen Krankheiten liegt. So treten Buntzecken zum Beispiel nur regional auf.
Hier ein paar Fakten zu den Zecken und den übetragbaren Krankheiten:
Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts galt die von den Zecken übertragene Babesiose als eine klassische Mittelmeerkrankheit. Heute finden wir Naturherde dieser Erkrankung bereits in einigen Gebieten Österreichs, Deutschlands, der Schweiz sowie auch in den Niederlanden oder Polen. Es gibt pro Jahr ungefähr 1.000 Neuerkrankungen. Von diesen Neuerkrankungen gelten ca. 30 bis 40 Prozent als ortsständig.
Die Anaplasmose ist mittlerweile ebenfalls in Deutschland und Österreich fest etabliert.
Der von Stechmücken übertragene Unterhautfadenwurm des Hundes, der auch den Menschen befallen kann, hat sich von Südosten aus kommend ebenfalls unsere Breiten erreicht.
Der Verwandte des Unterhautfadenwurms, der Herzwurm, hat es aus Frankreich und Italien kommend schon bis in die Schweiz geschafft und breitet sich weiter aus.
Lebenszyklus einer Zecke
Die Studie der VetMed-Uni Wien
Die Veterinärmedizinische Universität Wien hat 90 Hunde über einen Zeitraum von einem Jahr begleitet und deren Zeckenbefall dokumentiert. In diesem Zeitraum haben die Halter der Hunde 700 Zecken auf den Tieren gefunden. Das sind ca. 8 Zecken pro Hund und Jahr.
Das mag zwar auf den ersten Blick nach nicht viel klingen, aber wenn man bedenkt, dass die Zecken Erreger von Infektionskrankheiten sind, muss man das schon etwas kritischer sehen. Das Ergebnis der Studie, in der regelmäßige Blutuntersuchungen durchgeführt wurden, zeigt, dass beinahe jeder zweite Hund in diesem Jahr eine von den Zeckenstichen ausgelöste Infektion durchgemacht hat.
Die Gründe die zu diesem Ergebnis geführt haben, waren darin zu suchen, dass die Hundehalter die Mittel zum Zeckenschutz nicht regelmäßig aufgefrischt oder erst dann aufgetragen worden sind, wenn sie auf dem Hund einen Zecken gefunden haben. Dabei ist ein regelmäßiger, lückenloser Zeckenschutz entscheidend dafür, dass der Hund, oder auch die Katze, vor einem Zeckenbefall und des damit einhergehenden Risikos einer möglichen Erkrankung geschützt wird!
Das Ergebnis kann man zwar nicht 1 : 1 auf Zecken bei der Katze umlegen, es sollte aber dennoch etwas die Alarmglocken läuten lassen!
Der Zeckenschutz
Auf Grund dieser Studienergebnisse kann man sich schon ungefähr vorstellen, was veterinärmedizinisch gesehen die Zielvorgabe jeglichen Zeckenschutzes sein muss: Das Haustier, in diesem Fall die Katze, sollte wenn möglich erst gar nicht von einem Parasiten gestochen werden. Der Spielraum für Experimente wird auf Grund der Ausbreitung der Parasiten immer kleiner, da jeder Insektenbiss eine neue schwere Infektion nach sich ziehen kann.
Was den wenigsten Tierhaltern bekannt sein dürfte ist, dass es zu diesem Thema eine Leitlinie gibt nach der sich die Tierärzte richten. Es ist die “Leitlinie Verhinderung der Erregerübertragung durch Blut saugende Vektoren bei Hunden” (PDF download), welche auch auf Katzen übertragbar ist. Auf Grund dieser Leitlinie empfehlen Tierärzte die von der Pharmaindustrie angebotenen Präparate. Diese Präparate haben zugleich eine abtötende und eine abstoßende Wirkung. Denn, das Wichtigste ist, nur ein Parasit, ob Zecke oder Floh, der gar nicht erst versucht die Katze zu stechen, ist ein guter Parasit.
Permethrin
Isoxazoline
Isoxazoline (Bravecto, Credelio etc.) sind Sustanzen einer tierarzneimittelhistorisch noch sehr jungen Wirkstoffgruppe die erst seit ungefähr fünf Jahren auf dem Markt sind. Sie gehören zu den systemischen Insektiziden und Akariziden. Das heißt, dass diese Substanzen gegen Zecke, Flöhe und Milben helfen.
Die Wirkungsweise dieser Präparate besteht darin, dass sich der Wirkstoff nach oraler Gabe, im Körper der Katze in mehr oder weniger allen Geweben verteilt und die Parasiten, die die Körperflüssigkeiten der Katze aufnehmen, mehr oder weniger schnell tötet.
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass dieses Wirkprinzip einwandfrei funktioniert. Auch Katzen und Hundehalter die Isoxazoline bei ihren Tieren anwenden, bestätigen auch beinahe einstimmig, dass diese Mittel hervorragend zur Vorbeugung von Zecken bei der Katze helfen.
Auf der anderen Seite haben sich einige Social Media Gruppen gebildet, in welchen es ausschließlich um ein Thema geht: Die unerwünschten und gefährlichen Nebenwirkungen von Bravecto und ähnlichen Präparaten.
Was soll man also von Isoxazolinen halten?
Auf diese Frage werden Sie auch von Tiermedizinern ganz unterschiedliche Meinungen hören. Die einen sind schlichtweg begeistert, andere wiederum stehen den Mitteln eher kritisch gegenüber und einige lehnen sie rundheraus ab.
Hier finden Sie eine kleine Orientierungshilfe. Wie Sie damit umgehen und was Sie damit anfangen, sei Ihnen überlassen.
Pro und Contra´s für Isoxazoline
Beginnen wir mit den Contra´s
- Isoxazoline haben, nach derzeitigem Wissensstand, im Gegensatz zu pyrethroidhaltigen Spot-On-Präparaten oder Halsbändern, keine abstoßende Wirkung. Das heißt, dass diese Präparate nicht verhindern, dass eine Zecke, ein Floh oder eine Mücke sticht. Der für den Parasiten tödliche Effekt tritt erst nach einer gewissen Zeit ein und zwar erst nach dem Biss.
- Aus diesem Grund kann auch die Übertragung von sogenannten Vektor-Krankheiten vom Parasiten auf das Wirtstier nicht immer zuverlässig verhindert werden. Bei eher langsam übertragenen Krankheiten wie etwa der Babesiose, ist es deshalb fraglich, was eher passiert, der Tod des Parasiten oder die Infektion mit der Krankheit.
Und hier Pro´s
- Leider gibt es Katzen die auf Spot-On-Präparate und Halsbänder mit entzündlichen und stark juckenden Hautreizungen reagieren. In solchen Fällen bleiben nur die Isoxazoline zur effektiven Vermeidung von Zecken bei der Katze.
Bei Katzen können Pyrethroide leider überhaupt nicht bzw. nur sehr niedrig dosiert eingesetzt werden, was dazu führen kann, dass die Katze weiterhin von Parasiten befallen wird.
Was entspricht jetzt der Wirklichkeit?
Fakt ist, dass sich in den Beipackzetteln aller Isoxazoline im Punkt „Unerwünschte Wirkungen, Nebenwirkungen“ ein Hinweis findet, dass es
a) zu mehr oder weniger häufigen vorübergehenden gastrointestinalen Effekten wie Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Speicheln kommen kann und
b) dass es SEHR SELTEN, auch vorübergehend, zu neurologischen Erscheinungen wie zum Beispiel Zittern, Ataxie und Krämpfen kommen kann.
Was bedeutet jetzt SEHR SELTEN?
Kurz und knackig: In weniger als 1 von 10.000 Fällen!
Wie ist es dann aber möglich, dass sich in diesen Social Media Gruppen derart viele Mitglieder tummeln, die alle der Überzeugung sind, dass sie bei Ihrem Tier derartige Nebenwirkungen festgestellt haben?
Die Erklärung dafür ist relativ einfach. Erstens liegt es an der sogenannten „Wucht der großen Zahl“. Werden zum Beispiel in Deutschland und Österreich pro Jahr 20 Millionen Einheiten an Tiere verabreicht, ergibt das rein rechnerisch, immerhin eine Zahl von bis zu 2.000 Fällen, in welchen die im Beipackzettel erwähnten neurologischen Effekte auftreten. Zieht es diese Tierhalter alle in die Social Media Gruppen, sieht das von der Anzahl der Mitglieder her gleich einmal echt beeindruckend aus.
Gibt es Hausmittel zur Vorbeugung von Zecken bei der Katze?
Viele Katzenbesitzer suchen immer wieder nach Hausmitteln um Zecken bei der Katze zu vermeiden. Bei der Anwendung von natürlichen Mitteln wie Kokosöl, Teebaumöl oder auch Bernstein ist jedoch große Vorsicht geboten!
Ganz besonders dann, wenn es um die Verwendung von Ölen wie Kokos- oder Teebaumöl geht! Zu Teebaumöl gibt es eine Warnung vom Bundesinstitut für Risikobewertung welche vor schweren Vergiftungserscheinungen warnt! Denn im Vergleich zu Menschen oder Hunden, kann die Katze die in den Ölen enthaltenen Terpene und Phenole kaum abbauen und ausscheiden und reagiert deshalb besonders empfindlich darauf.
Kokosöl oder Kokosfett
Kokosöl, zur Abwehr von Zecken bei der Katze gerne als Wundermittel gepriesen, sollte man auch sehr vorsichtig anwenden. Erstens sind Katzen Carnivoren, und daher sind pflanzliche Fette ohnehin nicht die erste Wahl und zweitens steht Kokosöl, auf Grund seines hohen Selengehaltes, im Verdacht, dass es über einen längeren Zeitraum als Futterzusatz eingesetzt, zu einer Selenvergiftung bei der Katze führen kann! Bei Katzen die zu Übergewicht neigen ist von der Verwendung von Kokosöl als Futterzusatz ohnehin abzuraten, da es die Bauchspeicheldrüse belasten kann. Hier wären Lachs- oder Krillöl die bessere Wahl.
Da es bisher keinerlei wissenschaftlich belegte Daten über die Wirksamkeit alternativer Mittel zur Vorbeugung von Zecken bei der Katze gibt, empfiehlt die ESCCAP, nur Präparate zu verwenden, die hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit als zugelassene Tierarzneimittel geprüft sind.
Die Meinungen über Bravecto und Co. im Internet
Keine dieser auf Facebook und in diversen Internetforen hochgelobten Alternativprodukte konnte bis heute weder einer der vielen praktischen Prüfungen noch einer wissenschaftlichen Prüfung standhalten. An dieser Tatsache ändern auch noch so euphorische Meinungsäußerungen auf Facebook und Co. nicht das Geringste.
Es ist ja jedem selbst überlassen, bei seiner Katze im Sinne eines kleinen Tierversuchs alles möglich zu probieren um Zecken bei der Katze zu vermeiden. Aber, erstens wird das – wie schon oben erwähnt – von Jahr zu Jahr riskanter, und zweitens haben solche Berichte keinen wissenschaftlichen Wert.
Fakt ist, dass es eben Katzen (aber auch Menschen und Hunde) gibt, die aus den unterschiedlichsten Gründen für Zecken oder Flöhe weniger attraktiv sind und daher auch ohne wirksamen Zeckenschutz kaum gestochen werden. Mal davon abgesehen, können jederzeit kaum feststellbare Änderungen der Rahmenbedingungen ebenso dazu führen, dass die Befalls Häufigkeit plötzlich eine ganz andere ist – und zwar unabhängig davon welche Prophylaxe man zum Schutz vor Zecken bei der Katze anwendet.
Keine dieser auf Facebook und in diversen Internetforen hochgelobten Alternativprodukte konnte bis heute weder einer der vielen praktischen Prüfungen noch einer wissenschaftlichen Prüfung standhalten. An dieser Tatsache ändern auch noch so euphorische Meinungsäußerungen auf Facebook und Co. nicht das Geringste.
Zu diesen Rahmenbedingungen gehören:
- Änderungen der Spazierwege
- Populationsverschiebungen beim Wild oder anderen Zeckenverbreitern
- Klimatische Einflüsse
Wenn jetzt im Einzelfall zum Beispiel ein schwaches Zeckenjahr mit der Anwendung eines vollkommen unwirksamen Prophylaxe Präparates zusammentrifft, kann hier ganz schnell der, natürlich total falsche, Eindruck entstehen, dass dieses Mittel bei der Abwehr von Zecken bei der Katze bestens funktioniert!